Sein wohl traurigster Treffer
Emre Can feiert irres 50-Meter-Tor mit Trauerflor-Jubel
Mit einem emotionalen Traumtor ins Viertelfinale! Borussia Dortmunds Emre Can bewarb sich im DFB-Pokal für das Tor des Jahres. Doch der Jubel über seinen Treffer hatte eine traurige Note.
Can küsst den Trauerflor
Kurz vor der Halbzeitpause war Bochums Torhüter Manuel Riemann bei einem Rettungsversuch aus seinem Kasten geeilt, doch sein Befreiungsschlag geriet viel zu kurz und landete bei Can. Und der BVB-Abräumer fackelte nicht lange: Can nahm den Ball kurz hinter der Mittellinie mit dem linken Fuß direkt aus der Luft an und schoss ihn volley mit rechts aus 50 Metern (!) ins verwaiste Bochumer Tor.
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Bochums Verteidiger Iwan Ordets und Torhüter Riemann versuchten noch verzweifelt, den Ball zu erwischen - vergeblich.
Und Can? Der reagierte mit einem emotionalem Jubel auf seinen Treffer. Der Mittelfeldspieler küsste den Trauerflor auf seinem rechten Arm, der den Opfern der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien gewidmet ist.
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Appell an globale Solidarität
„Das Tor widme ich den ganzen Leuten, die vom Erdbeben betroffen sind“, sagte Can gegenüber „Sport 1“. Für den 29-Jährigen sei es angesichts der Erdbeben-Katastrophe „nicht einfach“ gewesen, sich auf das Spiel zu fokussieren.
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Can verfügt neben der deutschen Staatsbürgerschaft auch über die türkische. Seine Eltern stammen aus der Türkei. Den Moment seines 50-Meter-Treffers nutzte er auch, um an die globale Solidarität zu appellieren: „Meine Gedanken sind bei den Leuten. Ich habe viele Freunde, von denen die Familie betroffen ist. Ich hoffe, dass viele Leute helfen. Die Welt muss jetzt eins sein und zusammenhalten.“ Vor dem Spiel hatte bereits sein Teamkollege Salih Özcan zu Spenden aufgerufen.
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Elfer-Pfiff sorgt für Ärger
Auch im zweiten Durchgang blieb das Revirderby emotional – vor allem ein Elfmeter-Pfiff von Schiedsrichter Tobias Stieler sorgte dabei für Gesprächsstoff. Bochums Anthony Losilla hatte Jamie Bynoe-Gittens den Ball an den Arm geschossen. Stieler überprüfte die Szene anhand der TV-Bilder auf Hinweis des Videoassistenten – und brauchte dafür lange. Sehr lange. 3:50 Minuten nahm er sich für seine Entscheidung.
„Ich muss ehrlich sagen: Ich verstehe nicht ganz, dass es so lange dauert“, sagte Bochums Trainer Thomas Letsch: „So kompliziert ist Hand ja dann doch nicht.“
Reus trifft zum Sieg
Dortmunds Trainer Edin Terzic ärgerte sich vielmehr über ein zuvor nicht geahndetes Foul an Bynoe-Gittens. Unmittelbar vor dem Handspiel hatte Dortmunds Youngster einen Stoß von einem Bochumer erhalten, den Stieler allerdings nicht als Foul bewertete. „Was mich am meisten stört, ist, dass es ein klares Foul an Bynoe-Gittens gibt, bevor es überhaupt zu dieser Szene kommt. Da steht der Schiedsrichter einen Meter daneben und hat klare Sicht“, sagte Terzic.
Doch weil Marco Reus in der 70. Minute zum 2:1-Siegtreffer traf, hatte der Elfmeter für Dortmund letztlich keine negativen Auswirkungen. (pol)