Am 1. Mai startet das Deutschlandticket
Wann das 49-Euro-Ticket erhältlich ist und für wen es sich lohnt
Das 9-Euro-Ticket hat eine riesige Nachfrage ausgelöst. Nach langem Hin und Her soll am 1. Mai die Nachfolgelösung starten. Ab wann die 49-Euro-Tickets zu bekommen sind und was Stammkunden beachten sollten.
Bestandskunden sollten genau rechnen: Lohnt sich das Deutschlandticket?
Knapp zwei Monate vor dem Start des bundesweit gültigen Nahverkehrstickets wird es für viele Interessenten konkret: Etliche kommunale Nahverkehrsunternehmen bieten eine Vorbestellung oder eine Vorregistrierung im Internet oder per App an.
Bestandskunden sollen Informationsschreiben von ihrem Verkehrsunternehmen bekommen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat. Zudem sollten Bestandskunden den Zusatznutzen ihrer bestehenden Abos abwägen. Im Detail kann es nach dem bisherigen Stand auch Unterschiede geben.
Die Verkehrsverbünde in Nordrhein-Westfalen vom Aachener Verkehrsverbund (AVV) über den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und den Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) bis hin Westfalentarif betonten, dass Bestandskunden die Wahl hätten, ob sie vom bestehenden Abo zum Deutschlandticket wechseln oder ihr bisheriges Abo inklusive der damit verbundenen Zusatznutzen weiterverwenden möchten.
Allein der VRS hat nach eigenen Angaben rund 600.000 Abo-Kundinnen und Abo-Kunden. Genutzt werden kann das Deutschlandticket nach den bundesweiten Absprachen ab dem 1. Mai 2023. Eine Sprecherin des Westfalentarif-Verbundes zählte auf, dass eine Bestellung des Deutschlandtickets über die Apps oder die Online-Bestellung bei den Verkehrsunternehmen oder per Bestellschein - digital oder print in den Kundenzentren - im Detail möglich sei.
Das Dortmunder Unternehmen DSW21 erklärt unter anderem, dass der bundesweite Verkaufsstart für den 3. April geplant und das Deutschlandticket nicht auf einen bestimmten Aktionszeitraum beschränkt sei. Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) geben auf ihrer Seite zum Deutschlandticket differenzierten Regelungen und Möglichkeiten bekannt – und das gleich in fünf Kategorien: von Abo-Bestandskunden, über Bestandskunden mit Job- und Großkundenticket, Schülerticket, Semesterticket bis hin zu Neukunden.
Auch der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) plant mit einem Vorverkauf des 49-Euro-Tickets ab dem 3. April. Laut MVV ist das 49-Euro-Ticket günstiger als alle bisherigen Abonnements im eigenen Tarifgebiet. Der MVV weist aber auch darauf hin, dass Konditionen aus anderen Abonnements wie Mitnahmemöglichkeiten oder Übertragbarkeit des Tickets nicht mit inbegriffen sind.
Studierende können günstiges Upgrade für Deutschlandticket erwerben
So könne erstmals für den Mai in der KVB-App ein monatliches Upgrade zum Semesterticket gekauft werden.
Es soll laut der Internet-Übersicht der KVB 15,28 Euro pro Monat kosten und das Semesterticket um die deutschlandweite Gültigkeit erweitern. Bei DSW21 können Studierende ihr Semesterticket ab Mai für 12,33 Euro upgraden, wie es dort heißt.
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Mitnahme von Fahrrad kostet zusätzlich
Die Nahverkehrsunternehmen weisen darauf hin, dass bei dem neuen Deutschlandticket keine Mitnahme von Fahrrädern oder anderen Personen und auch keine Übertragbarkeit auf andere Personen möglich ist.
Für den VRR sei allerdings ab Mai ein Fahrrad-Abo für zusätzlich 29 Euro geplant, sagte der DSW21-Sprecher.
Auswahlmöglichkeit für Bestandskunden
DSW21 habe im ersten Schritt 35.000 Kunden angeschrieben, deren Abonnement zum 1. Mai automatisch umgestellt werde. Wahlweise könnten die Angeschriebenen bei ihrem bisherigen Ticket bleiben. Dafür müssten sie eine beiliegende Antwortkarte ausfüllen. Abonnenten mit Schoko- oder MeinTicket (Sozialticket) würden später informiert.
Die KVB stellt laut einem Sprecher alle Kunden mit Abos automatisch um, soweit die monatlichen Ticketpreise über 49 Euro liegen. „Hierbei haben die Kunden die Möglichkeit zu widersprechen und behalten dann ihr bisheriges Ticket“, erklärte er. Zu beachten sei etwa: Senioren könnten sich ein Aktiv60Ticket teilen und führen dabei günstiger, als wenn sie sich zwei Deutschlandtickets zu 49 Euro kaufen würden. Auch Mitnahmemöglichkeiten für Personen seien bei bestehenden Abos zu beachten.
Deutschlandticket für Berufstätige schon ab 34,30 Euro im Monat erhältlich
DSW21 will im Segment Jobticket alle Vertragspartner anschreiben. In diesem Zusammenhang ist von lukrativen Konditionen die Rede. „Wenn ein Arbeitgeber 25 Prozent des Ticketpreises übernimmt, gewähren Bund und Länder noch einmal einen zusätzlichen Abschlag von 5 Prozent“, rechnete der DSW21-Sprecher vor. So könnten Berufstätige das Deutschlandticket schon für 34,30 Euro im Monat erhalten.
Die KVB erklären ähnlich auf ihrer Onlineseite, dass Arbeitgebern das Angebot gemacht werde, anstatt der bisherigen Job- oder Großkundentickets für Mitarbeitende das Deutschlandticket zum Preis von je 46,55 Euro monatlich zu beziehen, sofern sie sich an den Kosten jedes Deutschlandtickets mit mindestens 12,25 Euro monatlich beteiligten. (dpa/aze)
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