Katar- und Fifa-Kritik
Banner im Stadion löst Polizeieinsatz aus

Sie zeigten während des deutschen Nations-League-Spiel gegen Italien ein Plakat mit Kritik an der WM in Katar. Kurz darauf führte die Aktion zu einem Polizeieinsatz, bei dem die Personalien der Fans kontrolliert wurden.
Statement von den Tribünen
Mit einem Spruchband im Borussia-Park in Mönchengladbach wiesen rund 15 Personeen zu Beginn des Nations-League-Spiels auf Tausende auf Baustellen des Gastgebers gestorbene Gastarbeiter hin. "15.000 Tote für große Kulissen - FIFA und Co. ohne Gewissen".
Direkt im Anschluss daran sollen sie den Block und das Stadion hastig verlassen haben. „Es bestand dabei der Verdacht, gegen das Hausrecht verstoßen zu haben“, sagte ein Sprecher der Polizei Mönchengladbach der „Deutschen Presse-Agentur“.
"Zeigen des Plakats ist durch die freie Meinungsäußerung gedeckt"
Demnach habe es nach der Protest-Aktion gegen die umstrittene WM Ende des Jahres in Katar eine Kommunikation zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und der Polizei gegeben. Polizeibeamte stießen wenig später auf die Personengruppe und setzten sie fest, um die Personalien aufzunehmen. „Das geschah ausdrücklich nicht zur Strafverfolgung. Das Zeigen des Plakats ist durch die freie Meinungsäußerung gedeckt“, sagte der Polizeisprecher. Vielmehr sei es um „den Schutz der Rechte Dritter“ gegangen.
Der DFB habe aber nach einer weiteren Rücksprache darauf verzichtet, rechtliche Schritte einzulegen. Ob die Personen unrechtmäßig ins Stadion gelangt sind, ist unklar. Dass sie von der Polizei aufgegriffen und festgesetzt wurden, hatten in den Sozialen Medien für reichlich Kritik und Unverständnis gesorgt.
Die WM-Vergabe in den Wüstenstaat steht seit vielen Jahren in der Kritik - nicht nur wegen der Tausenden Toten, sondern auch wegen der prekären Menschenrechtslage vor Ort. (msc/dpa)