Deutsche Urlauberin in der Türkei getötet - Familie erhebt schwere Vorwürfe
Eine deutsche Touristin ist im Juni im südtürkischen Badeort Alanya tot im Meer gefunden worden. Sie machte dort Urlaub mit einer Freundin. Beim Feiern in einer Disko lernte sie einen Mann kennen, den Berliner Rapper Mohammed H.. Wenige Stunden später war sie tot. H. wurde festgenommen, er sitzt in der Türkei in Untersuchungshaft. Nun erhebt die Familie der Verstorbenen schwere Vorwürfe gegen den Rapper und die Staatsanwaltschaft.
Berliner sitzt in der Türkei in Untersuchungshaft

Katharina sei eine fröhliche Frau gewesen, erzählt ihr Bruder Valentin K.. Sie wollte mit ihrer Freundin nur ein paar Tage Urlaub in der Türkei machen. Zwei Tage nach ihrer Ankunft wurde ihr lebloser Körper tot am Strand gefunden. Wie es dazu kam, ist noch immer unklar.
Die Freundin der Toten sagte damals der Polizei, dass Katharina in der Nacht vor ihrem tragischen Tod in einer Diskothek Mohammed H. kennengelernt hatte. Sie sei mit ihm zum Strand gegangen.
Wenig später hatte die Küstenwache ihre Leiche aus dem Meer geborgen. Der Autopsiebericht ergab, dass die Frau erwürgt wurde. Kurz darauf wurde der Berliner von der türkischen Polizei festgenommen. Er bestreitet die Tat.
Mohammed H. wurde vor neun Jahren wegen Mordes verurteilt
Auch Mohammed H. bestätigte der Polizei, dass er zusammen mit Katharina zum Meer gegangen ist. Dort sei es zu sexuellen Handlungen gekommen, aber nicht zum Akt – es sei zu kalt gewesen, behauptete er. Dann habe er die Frau am Strand unversehrt zurückgelassen.
Katharinas Bruder glaubt ihm nicht, weil H. vor neun Jahren bereits einen Menschen ermordet hatte. Ins Gefängnis musste er aber nicht, weil er psychisch krank war. Deswegen kam in eine geschlossene Klinik. Nach sechs Jahren kam der 35-Jährige auf Bewährung frei. Ende 2015 wurde er von Psychiatern als ungefährlich eingestuft.
"Was ist das? Das ist Kindergarten für mich", sagt Valentin. Er glaubt, der Tod seiner Schwester hätte verhindert werden können, wenn er im Gewahrsam geblieben wäre. Katharina habe vier blaue Flecken am Hals gehabt, als sie aus dem Wasser geholt wurde.
Mohammed H. Berliner wird "vorsätzliche Tötung" vorgeworfen
Auch die Polizei hält die Aussage von Mohammed H. für fraglich. Die Ermittler glauben, dass der 35-Jährige aufdringlich wurde. Weil Katharina sich wehrte, musste sie sterben. Überwachungsvideos zeigen angeblich, wie Mohammed H. den Strand nackt und alleine verlässt.