""Eine hippe Kultur"
Deutsche Bauern startklar für Cannabisanbau

Die neue Ampel-Regierung will Cannabis jetzt auch für den Genuss legalisieren. Schon bald könnte die Droge in lizenzierten Geschäften frei verkauft werden. Von der neuen Freiheit will auch die Landwirtschaft profitieren. Viele Bauern bereiten sich darauf vor, so bald wie möglich Cannabis in Deutschland anzubauen.
Cannabis "eine hippe Kultur"
„Einige lesen sich bereits ein, was beim Anbau zu beachten ist“, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied dem „Tagesspiegel“. „Das ist eine hippe Kultur. Unsere Landwirte sind da durchaus offen und denken darüber nach einzusteigen.“ Sobald die gesetzliche Legitimation da ist und die Landwirte den Samen haben, könnten sie schnell loslegen. „Wir Landwirte sind innovativ, wir bekommen das sofort umgesetzt“, betonte Rukwied.
Auch vom Trend zur veganen und vegetarischen Ernährung wollen die Bauern profitieren. „Es gibt nicht wenige Betriebe, die sich bereits mit dem Anbau von Erbsen oder Soja für Veggie-Burger beschäftigen oder die Kichererbsen anbauen“, sagte Rukwied. „Wir brauchen Züchtungen, die unserem Klima angepasst sind. Ich bin sicher, dass der Markt kontinuierlich wächst.“ Neben Soja und Kichererbsen sieht Rukwied auch Chancen bei Öllein, um Öle herzustellen, und bei Linsen. Linsen von der Schwäbischen Alp, „das boomt“, sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbands.
In San Francisco ist der Cannabis-Anbau und der Vertrieb bereits ganz legal. Welche Erfahrung dort bereits gemacht worden sind und wie ein Deutscher von Beginn der Legalisierung an ein erfolgreiches Geschäft aufgezogen hat, zeigen wir im Video:
Lob für Kampagne gegen Billigfleisch
Rukwied äußerte sich auch zur Kampagne gegen Billigfleisch von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. „Die Tierhaltung in Deutschland ist schon seit Jahren rückläufig, dieser Trend verstärkt sich jetzt. 4,4 Prozent der Rinder- und Milchviehhalter haben im letzten Jahr aufgegeben, das ist kein Strukturwandel mehr, das ist schon ein Strukturbruch“, sagte der Bauernpräsident der Zeitung. Bei den Schweinehaltern sei die Lage noch dramatischer: Hier hätten 7,8 Prozent der Betriebe Schluss gemacht.
Es sei gut, dass Özdemir sich für höhere Fleischpreise einsetze, sagte Rukwied weiter. „Die Tierhalter sind bereit, mehr für das Tierwohl zu tun. Die Verbraucher müssen das aber auch honorieren. Damit das gehen kann, brauchen wir eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung." Auf ein ungelöstes Problem wies der Bauernpräsident allerdings hin: „Die Frage ist noch, wie man mit Importware umgeht. Es wäre fatal, wenn deutsche Ware liegen bleiben würde und billige Importware im Regal steht." (aze)
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