Deswegen gibt es jetzt strengere Grenzkontrollen

Der BND warnt: Nigerianische Mafia erobert Deutschland

von Michael Ortmann

Es ist ein Geheimpapier, das Deutschland aufhorchen lässt. Der Bundesnachrichtendienst (BND), Deutschlands Auslandsgeheimdienst, sieht eine neue Gefahr auf Deutschland zukommen. Und wenn der BND warnt, dann muss man genauer hinhören. Die neue Bedrohung kommt aus Afrika und sei äußerst brutal. Die Rede ist von der nigerianischen Mafia.​ Inzwischen sind hierzulande über 16 Gruppierungen den Behörden bekannt. Im Video zeigen wir die Grenzkontrollen im bayerischen Freilassing, bei denen die Polizei nach illegal Einreisenden sucht.

Der deutsche Markt ist attraktiv für die nigerianische Mafia

Michael Ortmann
Michael Ortmann ist RTL-Terrorismusexperte und berichtet regelmäßig über den Islamischen Staat.
RTL

Aber was treibt das organisierte Verbrechen von Afrika aus nach Europa und Deutschland? Geldgier natürlich, was sonst. Zunächst war Italien das Land der monetären Träume. Denn dort betraten viele Flüchtlinge aus Afrika erstmalig europäischen Boden. Und so war es einfach, das eigene Personal und ihre Opfer dort gleich mit an Land zu bringen. Natürlich ohne Ausweis und auf der Flucht vor Krieg und Krisen.

Schnell sondierte die Mafia aus Afrika den italienischen Markt. Und man wurde ebenso schnell fündig. Da die italienische Mafia sich nicht die Hände mit Prostitution und dem Straßenverkauf von Drogen schmutzig macht, sprangen die Kollegen aus Nigeria in diese Nische. Mit Erfolg. Eine klassische Win–win-Situation. Die Mafia kümmert sich um den Drogenhandel, die Nigerianer um den Verkauf auf der Straße.

Das Problem: In Italien sind über 100.000 Menschen aus Nigeria registriert und so werden die Nachbarländer attraktiver. Und schon sind wir in Deutschland.

So ticken die Huren und die Dealer

FILE PHOTO: A man works at an illegal oil refinery site near river Nun in Nigeria's oil state of Bayelsa November 27, 2012. REUTERS/Akintunde Akinleye/File Photo
Nigeria ist das größte Armenhaus der Welt.
/FW1F/Catherine Evans, REUTERS, Akintunde Akinleye

Die Mafia in Nigeria verspricht den jungen, teils minderjährigen Frauen und Männern, wonach sie sich sehnen: Wohlstand und Sicherheit. Man könne sie nach Europa vermitteln, so das Angebot. In wohlhabende Familien. Dort würde immer Personal gesucht, welches sich um den Haushalt oder das Anwesen kümmert. Natürlich bei erstklassiger Bezahlung. Die Kosten für die Schleusung, die bis zu 50.000 Euro liegen können, würde die nigerianische Mafia zunächst übernehmen. Aber sie müssten natürlich zurückgezahlt werden. Jedoch sei das kein Problem. Denn das Gehalt in Europa sei üppig, der Schuldenberg somit schnell abbezahlt.

Zu verlockend für die, die gar nichts haben. Der Vertrag wird dann mit Voodoo-Zauber und schwarzer Magie besiegelt. Für Europäer unvorstellbar, in einigen Regionen Afrikas aber durchaus üblich. Und zwingend. Denn wird das Geld nicht zurückgezahlt, so der Schwur, werde ein Fluch die Familien und alle Angehörigen erreichen und Krankheiten und Tod verbreiten. Von nun an gibt es kein Zurück.

In Europa angekommen platzen alle Träume von einem sorgefreien Leben umgehend. Statt auf einem luxuriösen Anwesen landen sie auf dem Straßenstrich oder im Drogenhandel.

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Das ist das Problem, womit die Behörden kämpfen

Sind die Schergen und Abhängigen der nigerianischen Mafia erst einmal in Deutschland, wird es schwierig. Nigeria ist inzwischen eines der wichtigsten Herkunftsländer von Asylbewerbern. Und das obwohl die meisten Anträge abgelehnt werden. Viele von ihnen sind ohne Papiere oder illegal eingereist. In der Regel ist dann das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefragt. Doch nach der Prüfung erhalten die wenigsten auch tatsächlich Asyl.

Und dann? Gelingt es innerhalb von sechs Monaten nicht, die Einreisenden in das Land zurückzuschicken, in dem sie zuerst europäischen Boden betreten haben, dann muss Deutschland sich um sie kümmern. Andere erhalten subsidiären Schutz. Der Grund: Die Zurückweisung in ihr Heimatland ist zu gefährlich. Andere wiederum können humanitäre Gründe geltend machen, wenn schwere Erkrankungen oder Schwangerschaften vorliegen. Bei weiteren weigert sich das Heimatland, sie aufzunehmen. Und dann sind da noch die, die sich rechtlich gegen eine Abschiebung wehren.

Am Ende bleiben die, die abgeschoben werden können. Das waren zuletzt zwei Prozent.