Messengerdienst soll 225 Millionen Euro zahlen

Datenschützer verhängen Rekordstrafe gegen Whatsapp

ARCHIV - 07.04.2016, Taiwan, Taipeh: Das Icon des Messengerdienstes  WhatsApp und der Online-Plattform Facebook sind auf einem Smartphone zu sehen. (zu dpa: Kabinett will Zugriff auf Messenger-Nachrichten für Geheimdienste) Foto: Ritchie B. Tongo/EPA FILE/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wie und an wen gibt Whatsapp seine Daten weiter?
rt ase ase sab kno, dpa, Ritchie B. Tongo

Schon lange steht Facebook in der Kritik, dass die Nutzer der konzerneigenen Apps Instagram, Whatsapp und Facebook im Unklaren gelassen werden, was mit ihren Daten passiert. Jetzt haben die zuständigen Datenschützer in Irland durchgegriffen und gegen den Messengerdienst Whatsapp eine Rekordstrafe verhängt: 225 Millionen Euro Strafe soll die Facebook-Tochter zahlen.

Irische Datenschutzbehörde DPC in EU für Facebook zuständig

Wegen fehlender Transparenz bei der Weitergabe von persönlichen Daten müsse die Facebook-Tochter 225 Millionen Euro zahlen, urteilte die Datenschutzbehörde DPC am Donnerstag, die bisher noch nie eine so hohe Geldbuße verhängt hat. Zugleich erteilte die DPC eine Rüge und verlangte bestimmte Schritte von dem US-Konzern. WhatsApp bezeichnete die Strafe als "vollkommen unangemessen" und kündigte an, in Berufung zu gehen.

Weil Facebook seinen Europa-Hauptsitz in Dublin hat, ist die DPC die verantwortliche Behörde für Datenschutzfragen. Die jüngste Strafe geht auf 2018 aufgenommene Ermittlungen im Zusammenhang mit der Weitergabe von Daten zurück.

Die Behörde wurde in der Vergangenheit immer wieder von anderen europäischen Aufsichtsbehörden dafür kritisiert, dass ihre Entscheidungen zu lange auf sich warten lassen. Noch im Juli hatte die europäische Aufsicht EDPB interveniert und von der DPC verlangt, die ursprünglich geplante WhatsApp-Strafe zu erhöhen. (reuters/aze)