Verbraucherpreise im Juli

Darum ist Gemüse jetzt wesentlich teurer

Kartoffeln Supermakrt
Die Preise für Gemüse sind im Vergleich zum Vorjahr mit 11 % Steigerung geradezu in die Höhe geschossen.
Julian Stratenschulte, picture alliance, dpa

Inflation zieht leicht an

Wir merken es deutlich beim Einkauf in unseren Portemonnaies: Die Verbraucherpreise sind im Juli angezogen, insgesamt um 1,7 Prozent über dem Vorjahresmonat. Das teilte jetzt das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung mit. Besonders Gemüse war deutlich teurer als im Vorjahr. Damit zog die Inflationsrate im Vergleich zum Juni leicht an.

Schlechte Ernten bedeuten für den Verbraucher schlechte Preise

Besonders auffällig ist die Steigerung der Preise für Gemüse im Vergleich zum Vorjahr: 11 % mehr musste der Verbraucher im Vergleich zum Vorjahr für Kartoffeln und Co. bezahlen. Preistreiber waren hierbei tatsächlich die Erdknollen, wie uns Dr. Tim Koch vom Branchendienst Agrarmarkt Informations-Gesellschaft AIM aus Bonn erklärt. Die seien bis zu 50 % teurer als im Vorjahr. Der Grund: Die eingeschränkten Lagerbestände nach dem trockenen Sommer 2018 und die auch unterdurchschnittliche Frühkartoffelsaison in diesem Jahr treiben die Preise in die Höhe.

"Insgesamt", so Koch, "ist die Teuerungsrate bei Gemüse unterm Strich witterungsbedingt." Auch die Preise für Fisch- und Fleischwaren sind laut Statistischem Bundesamt um 3,6 % gestiegen. Die gute Nachricht für den Verbraucher: Die Preise für Blattgemüse und für Obst sind gesunken, ebenso die für Speiseöle und Speisefette.

Weitere Verteuerungen und Preissenkungen

Weitere Faktoren der Teuerung waren laut Statistischem Bundesamt die Energiepreise, Bekleidungswaren, Gaststättenbesuche und Hotels, Alkohol und Tabak, die Nettokaltmiete und Gesundheitsprodukte und Dienstleistungen. Runter ging es bei den Preisen hingegen bei Bildungsthemen, Dieselkraftstoff, leichtem Heizöl sowie Post- und Telekommunikationswaren.

Produkt/DienstleistungGegenüber VorjahrGegenüber Vormonat
Gemüse11 %0 %
Erdgas4,4 %0,2 %
Strom3,8 %0,3%
Bekleidung/Schuhe3,6 %-3,4 %
Fleisch/Fleischwaren3,6 %1 %
Gaststätten/Hotels2,7 %0,2 %
Alkohol/Tabak2,1 %0,1 %
Nettokaltmiete1,4 %0,1 %
Gesundheit (Arzneien/Ärzte)1 %0 %
Obst-4,5 %-0,3 %
Bildungswesen-2,1 %-0,1 %
Diesel-1,9 %-0,4 %
Post/Telekommunikation-0,8 %0,2 %
Leichtes Heizöl-0,5 %2,2 %
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Weswegen sind Teuerungsindex und Inflationsrate wichtig?

Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den Euroraum insgesamt mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise können Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das bremst die Wirtschaft.

Quellen: RTL.de/dpa