Hat Clemens gegen Dominator Price eine Chance?Diese Facts sprechen für "Gaga" vor dem Giganten-Duell

Vor der WM galt Darts-Profi Gabriel Clemens als Anwärter für ein frühes Aus. Nun steht er im Viertelfinale. Was macht den Saarländer vor dem Duell mit Muskelprotz Gerwyn Price so stark?
Deutsche Fans im Ally Pally
Muss man englisch können, um im Alexandra Palace das Darts-Spektakel genießen zu können? Nein. Denn unzählige deutsche Fans haben die besinnliche Advenszeit gegen den wilden Ally Pally eingetauscht. Beinahe Mallorca ähnliche Verhältnisse sind entstanden, Schwarz-Rot-Gold ist nach den einheimischen Briten das am besten vertretene Volk im Darts-Mekka.
Mit Songs wie „Oh wie ist das schön“ und „Ohne Deutschland wär' hier gar nix los“ sollten Clemens also richtig nach vorne peitschen.

Gegner ist ein Feindbild für Fans

Nicht nur die meisten deutschen Fans, sondern beinahe alle Zuschauer werden auf der Seite des „German Giants“ stehen. Sein Gegner Gerwyn Price ist zwar die Nummer eins der Welt, doch in der Gunst der Fans wegen seines teils arroganten Auftretens beileibe kein Sympathieträger. Außerdem ist er Waliser, kein Engländer. Dieser kleine, aber feine Unterschied spielt eine gewaltige Rolle in der Londoner Arena.
Mit dem Publikum im Rücken gelang es schon vielen Underdogs, eine Partie zu drehen.
Im Video: Clemens spricht über sein Mega-Comeback
Leistungsniveau und Nervenstärke
Im Vergleich zur vergangenen WM, als Clemens zweimal unter 90 Punkte im Durchschnitt spielte, hat sich der gelernte Maschinenschlosser deutlich gesteigert. Seine sogenannten Averages bei diesem Turnier: Erst 95,64 Zähler, dann 97,55 und im Achtelfinale 93,96. Das sind ordentliche Werte. Clemens wirkt stabil und leistet sich kaum längere Schwächephasen. Zwei seiner drei Siege waren sehr souverän.
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Und der dritte war so knapp und packend wie möglich. Das 4:3 gegen den starken Waliser Jim Williams lieferte den Beweis, mit welch guten Nerven Clemens bei der laufenden WM unterwegs ist. Williams vergab sogar einen Matchdart - und bekam danach nicht mehr allzu viele Chancen, weil Clemens in der heißen Phase aufdrehte. «Bei der WM funktioniert das gut mit den Decidern, ich habe viele Sets mit 3:2-Legs gewonnen», beschrieb der Deutsche seine neue Stärke. (lde/dpa)