Mathildenhöhe

Darmstadt hat nun sein Welterbe

Mathildenhöhe, Darmstadt, Bild x von 45 Darmstadt, (für LOK), 03.06.2014 Mathildenhöhe, Darmstadt, im Bild: blühender Lavendel, Hochzeitsturm / Fünffingerturm , Ausstellungsgebäude, Russische Kapelle mit Brunnen,
Der Hochzeitsturm links im Bild ist DAS Wahrzeichen Darmstadts.
www.imago-images.de, imago images / Michael Schick, via www.imago-images.de

Ehre für Jugendstil-Ensemble: Jubel in Darmstadt

Mehr Touristen und auf Augenhöhe mit den berühmtesten Bauwerken der Welt: Die Mathildenhöhe in Darmstadt ist nun Weltkulturerbe. Der Oberbürgermeister freut sich – und hofft natürlich auch auf mehr Besucher in der Südhessen-Metropole.

"Historischer Tag für die Stadt", sagt OB Partsch

24.07.2021, Hessen, Darmstadt: Die hessische Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn (Bündnis 90/Die Grünen ) und der Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) bejubeln am Nachmittag die Entscheidung der Unesco. Diese hat die Künstl
Die Freude bei Kunstministerin Dorn und Oberbürgermeister Partsch kannte nach der Bekanntgabe des Welterbestatus kaum Grenzen.
fru fdt, dpa, Frank Rumpenhorst

Die Auszeichnung der Mathildenhöhe in Darmstadt als Unesco-Welterbe mit Stolz und Freude aufgenommen worden. "Die Mathildenhöhe ist einzigartig, nicht nur in Deutschland, sondern international", sagt Kulturministerin Angela Dorn (Grüne) am Samstag. Darmstadt sei um einen großen Schatz reicher. Bei Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) war die Erleichterung und Freunde spürbar: "Wir haben zehn Jahre hart daran gearbeitet." Es sei ein historischer Tag für die Stadt.

Mathildenhöhe steht für architektonisch spannende Epoche

Die Mathildenhöhe in Darmstadt war Anfang des 20. Jahrhunderts eines der wichtigsten Zentren moderner Kunst und Architektur in Europa und der Welt. Mit ihren Wohngebäuden, Ateliers, der Ausstellungshalle, den Gärten und dem Hochzeitsturm steht die Künstlerkolonie wie kein anderer Ort für den architektonischen Aufbruch jener Zeit.

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Persönlichkeiten wie der Architekt Joseph Maria Olbrich und der Maler, Architekt und Designer Peter Behrens, Lehrer von Le Corbusier und den Bauhaus-Direktoren Walter Gropius und Mies van der Rohe, beeinflussten den Ort.

Die Intention zum Bau der Kolonie war im ausgehenden 19. Jahrhundert keineswegs nur kultureller, sondern handfester ökonomischer Natur. Der hessische Großherzog Ernst Ludwig sah mangels Bodenschätzen einen Wirtschaftsaufschwung nur durch mehr Qualität in den Manufakturen gewährleistet und holte Künstler aller Couleur nach Darmstadt.

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  • 1995: Die Fossilienlagerstätte Messel, südlich von Frankfurt, dokumentiert die Entstehungsgeschichte der Erde vor 48 Millionen Jahren. Die Menge und die Vielfalt der dort gefundenen Fossilien ist einzigartig.
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  • 2005/2008: Die Grenzen des Römischen Reiches. Teile des einstigen Grenzwalls Limes liegen auch in Hessen.
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