Wegen sexuellen Übergriffs

Der tiefe Fall des Dani Alves: Fußballer muss ins Gefängnis

FILE PHOTO: Brazil soccer player Dani Alves sits in court during the first day of his trial in Barcelona, Spain, February 5, 2024. Alberto Estevez/Pool via REUTERS/File Photo
Der ehemalige Fußball-Star Dani Alves wurde schuldig gesprochen.
/FW1FP/Rosalba O'Brien, via REUTERS, POOL

Superstar am Boden!
Mehr als ein Jahr saß der ehemalige Fußball-Star Dani Alves (40) in Untersuchungshaft. Jetzt ist der Brasilianer wegen sexuellen Übergriffs schuldig gesprochen worden. Ihn erwartet eine lange Haftstrafe.
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Alves muss vier Jahre und sechs Monate ins Gefängnis

Ein Gericht in Barcelona hat Alves schuldig gesprochen. Er muss für vier Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Zudem muss der 40-Jährige dem Opfer 150.000 Euro zahlen.

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Eine junge Frau hatte Alves vorgeworfen, sie am 30. Dezember 2022 in einem Nachtclub in Barcelona zum Sex gezwungen zu haben .Am 20. Januar war Alves bei einem Besuch in Katalonien verhaftet worden. Über ein Jahr saß er in Untersuchungshaft.

Gericht glaubt Alves nicht

Der Fußballer hatte die Vorwürfe vor Gericht bis zuletzt zurückgewiesen. Dabei verlor er teilweise sogar die Kontrolle über seine Emotionen. „Sie hat mir nicht gesagt, dass sie nicht wollte“, sagte der 40 Jahre alte Brasilianer zum Abschluss des dritten und letzten Verhandlungstages am Mittwochabend. „Wir haben es beide genossen.“

Das sah das Gericht anders! Das Gericht sah es als erwiesen an, dass „der Angeklagte die Beschwerdeführerin abrupt packte, sie zu Boden warf, festhielt und vaginal in sie eindrang, obwohl sie nein gesagt hatte und gehen wollte“, stand in der Mitteilung des Gerichts.

Alves kommt dennoch vergleichsweise glimpflich davon. Die Staatsanwaltschaft forderte ursprünglich neun Jahre Haft, die Anwälte der Klägerin zwölf Jahre. Gegen das Urteil könnten noch Rechtsmittel eingelegt werden.

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Alves leugnete zunächst jeden sexuellen Kontakt

Pikant: Bei den Ermittlungen hatte Alves zunächst jeden sexuellen Kontakt mit der Frau geleugnet, seine Version der Geschehnisse mehrfach verändert. Er habe am Anfang gelogen, um seine „Ehe zu retten“, erklärte der Fußballer dazu vor Gericht. „Ich habe gedacht, dass meine Frau mir nicht verzeihen würde.“

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Die Frau, die Alves beschuldigt, war zum Auftakt des Prozesses unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen worden, um ihre Identität zu schützen. Bei dem dreitägigen Strafverfahren wurden mehr als zwei Dutzend Zeugen und Sachverständige angehört. Sowohl zwei Begleiterinnen der jungen Frau als auch Polizisten, Ärzte und Mitarbeiter des Nachtclubs sagten aus.

Die Verurteilung ist der absolute Tiefpunkt nach einer großen Fußballkarriere. Alves, 126-maliger Nationalspieler der Selecao, spielte in Europa unter anderem für Barcelona, FC Sevilla, Paris Saint-Germain und Juventus Turin. (pol/dpa)