Michael Wohlert ist GreenkeeperGarten-Tipps vom Gott des Grüns

Michael Wohlert lässt das Gras wachsen.
Greenkeeper Michael Wohlert (52) lässt das Gras wachsen.
RTL Nord

Profi-Rasen für zu Hause!
Als Greenkeeper pflegt Michael Wohlert den Rasen des Golfclubs Uhlenhorst in Dänischenhagen bei Kiel. Doch auch für den heimischen Garten hat der Gras-Experte Tipps.

Maulwürfe mögen Trubel und Geräusche nicht

Frühlings-Zeit ist Gartenzeit. Endlich wieder draußen sitzen und das heimische Rasen-Idyll genießen. Aber was, wenn Maulwürfe und Wühlmäuse einem den entspannten Tag im privaten Grün verderben? Michael Wohlert weiß, was gegen die ungebetenen Gäste hilft. Auch, wenn sie ihn auf dem 150 Hektar großen Golfgelände, von dem nur 20 Prozent bespielt wird, nicht stören. Denn: Wo viel Trubel ist, wie auf den Golfflächen, ziehen sie sich eher zurück, sagt Wohlert. Darum rät er für den Garten zu Hause: „Wenn es dich nun dermaßen stört, weiß ich, beim Maulwurf hilft Geräusch. Du steckst eine Eisenstange in seinen Hügel mit einer Blechdose dran an einem kleinen Band. Das klappert im Wind und das, glaube ich, stört ihn.“

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Perfektes Golfplatz-Grün: Auf die richtige Mähtechnik kommt es an

Sind die Tiere erstmal vertrieben, fehlt doch eigentlich nur noch das typische Golfplatz-Grün zum perfekten Vorzeige-Garten. Und auch das ist zu Hause möglich, sagt der Experte. Dabei kommt es auf die richtige Mähtechnik an: „Vom Sichelmäher zu Hause werden die kleinen Fasern zerrissen. Dadurch entsteht eine leicht weiße, nicht satte Farbe“, sagt der 52-Jährige zu RTL. Grüner wird’s mit einem Spindelmäher, der das Gras sauber abschneidet. „Der muss allerdings immer mal nachgeschärft werden und ist etwas teurer im Unterhalt.“ Und dann ist natürlich noch entscheidend, wie häufig man mäht. „Also ich denke, einmal die Woche Pflege, da bist du schon ganz groß dabei. Und es kommt darauf an, was du machst. Wenn du einen Naturrasen haben willst, reicht es alle zwei Wochen zu mähen. Oder alle drei Wochen. Und dann ist es auch erledigt“, sagt Wohlert.

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Erste Hilfe für den Rasen nach dem Winter

Und dann gibt es, vor allem jetzt nach dem langen Winter, ja auch noch richtige Problem-Gärten: Kahle Stellen, kurze Halme. Hier hilft: Sandkistensand. Rasen-Experte Wohlert zu RTL: „Davon streust du einen halben Liter auf einen Quadratmeter. Aber nicht zu viel. Du sollst den Rasen nicht beerdigen.“ Wichtig sei dabei vor allem, dass es draußen trocken ist. „Das Ganze dann mit der anderen Seite einer Hake hin und her schieben. Damit tut man dem Rasen etwas sehr gutes und das hilft unter anderem auch gegen kleine Löcher und Moos.“ Wenn der Sand kaum noch zu sehen ist, zum Beispiel nach einer Woche, das Ganze nochmal wiederholen. Wer neuen Rasen säen möchte, sollte die Saat mit neuem Sand abdecken. Jetzt besonders wichtig: Den Rasen feucht halten. „Jeden zweiten oder dritten Tag 20 bis 30 Minuten wässern. Das wird ein wunderbar wüchsiges Gemisch.“

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Mit dem Grün Bienen und Insekten Gutes tun

Und dann hat Michael Wohlert noch einen ganz besonderen Tipp für alle, die etwas weniger Arbeit haben und dabei noch etwas Gutes für die Natur tun wollen: „Im Rasen einen Rasen machen, das heißt: eine Insel, zwei Meter Durchmesser. Das lässt du mal wachsen. Außen rum kannst du es ja wieder schön pflegen. Aber das hilft allen. Das hilft Bienen, das hilft Insekten. Das hilft allen. Wir brauchen keine Schottergärten.“

Mit diesen Profi-Tipps klappt’s dann auch mit dem Golfplatz-Grün im heimischen Garten.