Wie geht man damit um?Mann entlarvt seinen Arzt als Maskenverweigerer & Impfgegner

„Keine Maske, keine Arbeit..."

Auf dem Zettel prangt erst einmal fett der Satz: „Es ist nur eine ‘Maske’“. Doch der Ersteller des Blattes führt darauf als Argumentation an, was man inzwischen alles nicht mehr machen dürfe, wenn man den vorgeschriebenen Mund-Nase-Schutz nicht trägt:

„Keine Maske, kein Bus
Keine Maske, keine Schule
Keine Maske, keine Arbeit
Keine Maske, kein Supermarkt
Keine Maske, kein Restaurant
Keine Maske, keine Reisen
Keine Maske, kein Friseur, Kino, Konzert, Theater“

Soweit, so richtig. Doch dann zieht der Ersteller folgenden Schluss: „Und jetzt ersetze ‘Maske’ mit ‘Impfung’, um zu sehen, was als nächstes kommt.“ Es ist das Argument vieler Maskenkritiker: Wenn uns jetzt schon vorgeschrieben wird, dass wir eine Mundbedeckung tragen müssen, ist dann der Schritt zur Impfpflicht nicht der nächste? Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellt jedoch klar: Es soll keine Corona-Impfpflicht geben. Man hoffe darauf, dass sich so viele Menschen wie möglich freiwillig impfen lassen, sobald der Impfstoff auf den Markt kommt.

Sollte man den Arzt melden? Und wenn ja, wo?

Für Reddit-Nutzer joyboy stellt sich jedeoch eine völlig andere Frage: Wie verfährt man mit einem Arzt, der scheinbar eher auf Verschwörungstheorien als auf medizinische Studien zur Wirksamkeit von Masken setzt und jetzt schon kategorisch ausschließt, dass ein Impfstoff im Kampf gegen Corona helfen kann?

Die meisten Reddit-Nutzer empfehlen ihm, den Arzt zu wechseln und diesen am besten sogar bei der Ärztekammer zu melden. Ist das die richtige Adresse? Was kann die Ärztekammer in so einem Fall machen? Gehört der Aushang des Arztes noch unter Meinungsfreiheit oder ist ein solches Verhalten in der Arztpraxis kritisch oder sogar verboten?

Ärztekammer wäre der richtige Ansprechpartner

„Für die Einhaltung der berufsrechtlichen Vorgaben tragen die (Landes-)Ärztekammern Sorge“, erklärt ein Sprecher der Bundesärztekammer auf RTL-Anfrage. Diese seien jedoch neben öffentlich zugänglichen Quellen auf Informationen Dritter (also Aussagen von anderen Ärzten, Patienten oder der Staatsanwaltschaften) angewiesen, um im Falle eines vermuteten berufsrechtlichen Fehlverhaltens tätig werden zu können

Aber wie sieht es mit der Meinungsfreiheit aus? „Die grundgesetzlich verbriefte Meinungsfreiheit gilt zwar auch für Ärztinnen und Ärzte, doch erfordert die gewissenhafte Ausübung des Arztberufs die Beachtung des anerkannten Standes der medizinischen Erkenntnisse“, so der Pressevertreter. Wörtlich hieße es in § 2, Abs. 3 der (Muster-)Berufsordnung Ärzte dazu: „Eine gewissenhafte Ausübung des Berufs erfordert insbesondere die notwendige fachliche Qualifikation und die Beachtung des anerkannten Standes der medizinischen Erkenntnisse.“

Patientinnen und Patienten dürften also aufgrund der persönlichen Weltanschauungen des Arztes keinesfalls Schaden erleiden, zum Beispiel durch Ablehnung anerkannter Hygiene- und Schutzmaßnahmen.

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