Prof. Ulrike Protzer im RTL-Corona-Talk

Virologin Prof. Protzer ist nicht überzeugt, dass "eine Impfung alle drei Monate irgendeinen Vorteil bringt"

Israel hat bereits damit begonnen, die vierte Impfung zu verabreichen. Viele Leute sorgen sich, dass dies auch in Deutschland bald der Fall sein könnte und sich bald jeder alle 3 Monate erneut impfen lassen muss.
Die Virologin Prof. Ulrike Protzer, von der Technischen Universität und dem Helmholtz Zentrum in München, gibt Entwarnung und spricht mit Reporterin Nele Balgo auch über ihre Einschätzung zur Impfsituation in Deutschland.
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Auffrischungsimpfung alle drei Monate?

„Ich glaube, dass die zuerst einmal nicht im Vordergrund stehen wird“, antwortet Prof. Ulrike Protzer auf die Frage, wie wichtig die vierte Impfung bei uns in Deutschland werden wird. In Israel sind, genau wie in Deutschland, etwa 30 Prozent der Bevölkerung ungeimpft. Durch die neue Omikron-Variante kommt es so, trotz der vierten Impfung dort, zu vielen Impfdurchbrüchen – ähnlich wie hierzulande mit der dritten Impfung.

Trotzdem gibt Prof. Protzer Entwarnung, was die Auffrischungsimpfungen angeht. Sie glaubt nicht, dass wir uns ab jetzt alle paar Monate erneut boostern lassen müssen. Das Immunsystem brauche einfach etwas Zeit, „um wirklich auszureifen“. Um qualitativ gut ausgebildete Antikörper zu bilden, brauche es vier bis sechs Monate. „Ich bin nicht davon überzeugt, dass eine Impfung alle drei Monate irgendeinen Vorteil bringt“, sagt die Virologin im Interview.

Lese-Tipp: Immunologe Andreas Radbruch: Es ist sinnlos, alle paar Monate zu boostern!

Ist der angepasste Impfstoff die Lösung?

Eine erneute Boosterimpfung mit einem auf Omikron angepassten Impfstoff hält Virologin Prof. Protzer jedoch für sinnvoll, „sodass das Immunsystem in diese Richtung gelenkt wird und dann wirklich mit der Omikron-Variante umgehen kann.“ Natürlich wisse man nicht, ob im Herbst nicht bereits eine neue Variante vorherrschend sein könnte, „aber je breiter ich das Immunsystem stimulieren kann, umso breiter decke ich auch ab – auch gegen neue Varianten“, erklärt Prof. Protzer.

Im Verlauf dieser Welle werden ohnehin die meisten Menschen Kontakt mit dem Virus haben, sodass das Immunsysteme vieler Menschen bereits daran gewöhnt sein sollte, mit der neuen Variante umzugehen. (lan)

Lese-Tipp: Impfstoff gegen Omikron: Biontech hat bereits mit der Produktion begonnen!

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