Anzahl geht immer weiter zurück

RKI warnt vor zu wenigen PCR-Tests

ARCHIV - 03.02.2021, Baden-Württemberg, Stuttgart: Ein Forscher zeigt im Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, wie ein PCR-Test für die Analyse auf Mutationen des Coronavirus vorbereitet wird. (zu dpa: «Tübinger Forscher haben schon 230 Corona-Mutationen analysiert)») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Coronavirus - Mutationen
scg bwe abl, dpa, Sebastian Gollnow

Müssen sich bald doch auch Geimpfte mit leichten Symptomen wieder testen lassen? Ginge es nach dem Robert Koch-Institut (RKI) wäre die Antwort: ja. Auch Kinder sollten regelmäßig mit einem PCR-Test kontrolliert werden, um eine stärkere Ausbreitung von Corona im Herbst/Winter zu verhindern. Darauf hat die Gesundheitsbehörde in ihrem Covid-19-Wochenbericht hingewiesen. In Arztpraxen sei die Zahl solcher PCR-Tests in den vergangenen Wochen stark gesunken. Der Anteil positiver Ergebnisse wird jedoch bereits wieder größer.
Ein Überblick übe die weiteren Erkenntnisse des Berichts:

Wer sich mit Corona ansteckt

Die meisten Infektionen mit Sars-CoV-2 pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche werden bei Menschen unter 50 Jahren nachgewiesen. Die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen von knapp 60 wiesen vergangene Woche die Gruppen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24 auf. Auch bei den größtenteils ungeimpften Kindern zeigen sich rasche Anstiege innerhalb weniger Wochen, wohingegen die Entwicklung in den besser durchgeimpften höheren Altersgruppen weiter recht entspannt erscheint. So sind etwa die Inzidenzen bei den Senioren über 60 weiterhin einstellig.

Wer mit Corona im Krankenhaus liegt

Weniger alte Menschen werden durch schwere Corona-Symptome ins Krankenhaus eingeliefert. Der Altersmedian der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patientinnen und -Patienten ist laut Bericht im Vergleich zum Jahresbeginn deutlich gesunken: Damals lag der Median bei 77, vergangene Woche bei 48 Jahren. Gründe für die Entwicklung nennt das RKI zwar nicht. Aber es ist ein Zusammenhang mit dem frühen Beginn von Impfungen bei älteren und gefährdeten Menschen zu vermuten.

 Corona-Modell und Schriftzug Delta Corona-Modell und Schriftzug Delta, 18.06.2021, Borkwalde, Brandenburg, Neben einem Corona-Modell steht der Schriftzug Delta. *** Corona model and writing Delta Corona model and writing Delta, 18 06 2021, Borkwalde, Brandenburg, Beside a Corona model stands the writing Delta
In Deutschland gibt es fast nur noch Ansteckungen mit der Delta-Variante.
www.imago-images.de, imago images/Steinach, Sascha Steinach via www.imago-images.de
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Womit man sich ansteckt

Laut RKI-Daten ist bundesweit mittlerweile fast nur noch die Delta-Variante im Spiel - die zuerst in Indien entdeckte, deutlich ansteckendere Mutante. Sie sei in einer für Deutschland repräsentativen Stichprobe in knapp 98 Prozent der positiven Proben gefunden worden, hieß es.

Was die vielen Reiserückkehrer bedeuten

Die Frage nach ihrer Rolle lässt sich schwer beantworten, da die Daten unvollständig sind. Bekannt sind dem Report zufolge gut 7000 Fälle zwischen Mitte Juli und 8. August mit möglicher Ansteckung im Ausland und rund 26 000 im gleichen Zeitraum in Deutschland (bei knapp 24 000 Fällen ohne derartige Angaben). Am häufigsten wurden laut RKI-Liste vorherige Aufenthalte in Spanien, der Türkei und dem Kosovo erfasst.

Duesseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland - Flughafen Duesseldorf, Ferienstart in NRW, Urlauber stehen mit Koffern in einer Menschenschlange am TUI Check-in Schalter in Zeiten der Coronapandemie auf dem Weg in den Sommerurlaub, Urlauber sollen PCR-Test, ID/QR-Code bereithalten. Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Deutschland *** Duesseldorf, North Rhine Westphalia, Germany Duesseldorf Airport, start of holidays in NRW, holidaymakers stand with suitcases in a queue at the TUI check-in counter in times of the corona pandemic on the way to their summer holidays, holidaymakers should have PCR test, ID QR code ready Duesseldorf North Rhine Westphalia Germany
Reisende am Flughafen in Düsseldorf.
www.imago-images.de, imago images/Rupert Oberhäuser, Rupert Oberhäuser via www.imago-images.de

Die regionale Lage

Mit Ausnahme Bremens haben die Fallzahlen im Vergleich von vorletzter und vergangener Woche in allen Bundesländern zugenommen, schreibt das RKI. Es werden größtenteils deutlich zweistellige Zuwachsraten angegeben, die höchste hat Mecklenburg-Vorpommern mit 110 Prozent im Wochenvergleich.

Tests in Laboren

Laut Bericht wurde für vergangene Woche ein Tiefststand für dieses Jahr verzeichnet, mit 588 404 PCR-Tests übermittelt von 200 Laboren. Seit dem Frühjahr liegen die Werte pro Woche unter einer Million. Mit rund vier Prozent liegt der Anteil positiver Tests zwar auf relativ niedrigem Niveau, aber so hoch wie seit längerer Zeit nicht. (ana/dpa)