Schon bei WM 2022 alles automatisch?

Computer statt "Kölner Keller" - Arsene Wenger und die FIFA wollen Abseits revolutionieren

ARCHIV - 13.05.2018, Großbritannien, Huddersfield: Arsenals damaliger Trainer Arsène Wenger lächelt vor einem Spiel. Der FIFA-Berater trotz heftiger Kritik die Pläne für Fußball-Weltmeisterschaften im Zwei-Jahres-Rhythmus durchfechten (zu dpa «FIFA-Berater Wenger: WM-Pläne kein Ego-Trip») Foto: Mike Egerton/PA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Arsène Wenger trainierte von 1996 bis 2018 den FC Arsenal
nic wst hc, dpa, Mike Egerton

Geht es nach Trainer-Legende Arsene Wenger, haben die Video-Schiris in ihren Räumen wie dem ominösen „Kölner Keller“ bald ausgedient – jedenfalls was Abseits-Entscheidungen angeht. Diese soll künftig gleich der Computer fällen, fordert der Franzose.

"Nächste große Entwicklung im Schiedsrichterwesen"

Laut Wenger, seines Zeichens FIFA-Direktor für globale Förderung, plant der Fußball-Weltverband eine Abseits-Revolution. Er habe einen Vorschlag vorgelegt, um das Prozedere zu verbessern, sagte der langjährige Teammanager des FC Arsenal bei einem Pressegespräch. Und warum? Wenger dauert das ganze Videobeweis-Zinober beim Abseits zu lange.

Seine Idee: Abseits-Entscheidungen werden künftig automatisiert nur noch vom Computer getroffen, ohne das ein Video-Schiri-Assistent (VAR) eingreift. Wengers Ziel: Schon bei der WM 2022 in Katar wird der VAR in puncto Abseits eingemottet.

„Wir müssen weiterhin Fortschritte bei der Geschwindigkeit der Entscheidungsfindung machen, vor allem in Bezug auf Abseits“, sagte der 71-Jährige. Die Chancen stünden gut, dass der Video-Assi schon bei der WM 2022 nicht mehr eingreifen müsse, wenn sich die Fußball-Welt die Frage stellt: Abseits oder nicht?

Als FIFA-Direktor sei er zwar „zur Verschwiegenheit verpflichtet“, so Wenger: „Aber das wird die nächste große Entwicklung im Schiedsrichterwesen sein.“ (mar)