Selfmade-Millionärin Claudia Obert"Das Allerwichtigste ist ein volles Glas in der Hand, Sex und ein dickes Konto"

Claudia Obert achtet penibel darauf, mindestens eine Million auf dem Konto zu habe,
Claudia Obert achtet penibel darauf, mindestens eine Million auf dem Konto zu habe,
Claudia Obert, Claudia Obert
von Nicole Plich

Über Geld spricht man nicht? Und ob. Geld ist überall und auf vielen Kanälen zum Dauerthema geworden – für Selfmade-Millionärin Claudia Obert sowieso. Warum man nur durch harte Arbeit reich werden kann und ab welcher Summe auf dem Konto sie ruhig schlafen kann.

Claudia Obert: "Golf spielen ist für mich noch eine größere Strafe als arbeiten"

Frau Obert, wo erwische ich Sie gerade?

In meinem Homeoffice in Hamburg-Eppendorf. Ich bin gestern von Mallorca zurückgekommen. Meine beste Freundin hat sich da eine Wohnung gekauft, und ich war eine knappe Woche bei ihr. Heutzutage kann man mit dem Handy unter jeder Palme auf dieser Welt sein Business machen.

Wann haben Sie gemerkt, dass ein Leben aus mehr besteht als nur aus Arbeit und Erholung?

Ich war in meinen 20ern und 30ern fünf Mal verlobt. Da war mir klar, dass das nichts wird mit den Männern und ich mir etwas Eigenes aufbauen muss, weil ich mich nicht unterordnen will. Ich war Chefsekretärin, und alle fanden immer schön, was ich anhatte, und haben nach meinen Kleidern gefragt. Ich habe immer alles günstig geschossen und angefangen, den Mitarbeiterinnen in der Firma Klamotten mitzubringen. So bin ich auf die Idee gekommen, dass man das professionell und im großen Stil machen kann.

Sie sind Selfmade-Millionärin. Generell gefragt: Wie verdient man Ihrer Erfahrung nach clever Geld?

Manche durch Zufall. Aber ich sag dir eins, Süße: In der Regel durch lebenslanges Knechten. Die Leute, die ich kenne, arbeiten ihr Leben lang an ihrem Geschäftsmodell. Für die ist arbeiten keine Arbeit. Und sie spielen Golf. Aber Golf spielen ist für mich noch eine größere Strafe als arbeiten.

Millionärin Obert: "Achte penibel darauf, dass ich immer eine Million auf dem Konto habe"

Welchen Stellenwert hat Geld für Sie im Alltag?

Ich muss zugeben, es kommt direkt nach der Gesundheit. Das Allerwichtigste ist ein volles Glas in der Hand, Sex und ein dickes Konto, damit du dir alles erlauben kannst, was du willst. Wobei mein Konto jetzt gerade auch nicht mehr so dick ist. Ich muss auch sagen, seit meinem 60. Geburtstag achte ich penibel darauf, dass ich immer eine Million auf dem Konto habe. Das beruhigt mich. Früher war mir das scheißegal.

Das heißt, Sie sparen jetzt richtig?

Nein. Geld zu horten nützt nichts. Geld ist eine Liquidität. Geld muss fließen. Man muss schon in der Strömung stehen. Es ist aber beruhigend, wenn jeden Tag etwas reinkommt. In den 30 Jahren, in denen ich meinen Handel betreibe, habe ich noch nie einen Tag gehabt, wo nichts reingekommen ist, außer eben beim Lockdown.

In welchen Momenten merken Sie, dass Sie über Geld nachdenken?

Ungefähr 24 Stunden am Tag. Man muss ja den ganzen Tag mit Geld hantieren, ob es privat ist oder geschäftlich. Zum Beispiel denke ich über Geld nach, wenn ich mich mit Freunden treffe: „Wer kauft ein?“, „Wer bezahlt?“ Auch beim Einkaufen oder beim Reisen geht es immer ums Geld. Man muss ständig rechnen, wie viel man ausgibt und wie viel man ausgeben kann.

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"Für 20.000 Euro bewege ich meinen Hintern nicht mehr"

Auf welche Dinge legen Sie Wert?

Reisen ist das Beste, was man mit Geld machen kann. Reisen ist das Einzige, das dich reicher macht, wenn du Geld ausgibst. Ich habe schon Millionen fürs Reisen ausgegeben. Für teure Restaurants und teure Getränke gebe ich auch das meiste Geld aus. Es gehört auch zu meinem Business dazu, dass ich mich in diesem Rahmen bewege, damit ich weiß, wie die Reichen spielen und welche Looks sie haben wollen. Aber sonst kaufe ich mir kaum noch etwas. Mein Vorbild ist Omar Sharif. Sexy Boy, den hätte ich gerne verzupft. Als er starb, hatte er nur zwei Koffer mit Hab und Gut. Mehr brauche ich auch nicht.

Wann haben Sie zuletzt ausführlich über einen Kauf nachgedacht?

Gar nicht. Wenn ich etwas haben will, dann kaufe ich es. Aber wenn ich in die Stadt gehe, sehe ich nur Sachen, die ich nicht brauche. Klamotten und Handtaschen habe ich ja reichlich. Einen Mann habe ich mir auch gekauft. Über Geld kann man viel reden. Geld macht aus sauer süß und den Lahmen Füß’. Wenn du mit Geld winkst, dann passiert was. Es gibt keine Festung, die so hoch ist, dass sie nicht mit Pecunia einzunehmen wäre. Wenn mir jemand für irgendeinen Scheiß drei Millionen bieten würde, würde ich es dann natürlich machen. Aber jetzt nicht für 20.000 Euro oder so. Dafür bewege ich meinen Hintern nicht mehr.

1.800 Euro im Monat für Champagner

Worin erkennen Sie Luxus?

Mein größter Luxus ist, dass ich keine Dinge machen muss, auf die ich keine Lust habe. Ich delegiere alles. So ein paar Taler können mich nicht mehr jucken. Ich war arm, und ich war reich – und reich ist besser. Reich ist immer besser, Geld ist immer besser. Wenn jemand keinen Wert auf Geld legt, hat er keine Ahnung. Neid kommt auch nur daher, dass niemand genügend Geld hat.

Apropos Neid: In Deutschland werden Geld und Vermögen oft als Provokation wahrgenommen – erleben Sie das auch so?

Ich bin auf niemanden neidisch. Jeder soll sich alles gönnen können, was er will. Wenn jemand viel Geld hat, denken manche Leute schon, dass es nicht ehrlich verdient ist. Na ja, wie wird man am schnellsten reich? Ehrlich dauert es am längsten. Ich würde mich auch nie als reich bezeichnen. In der heutigen Zeit bekommt man für eine Million nicht mal mehr eine ordentliche Zweizimmerwohnung zum Kauf in Hamburg. Eine Million ist bald Trinkgeld.

Sie sagten mal, man solle immer ein volles Glas haben: Wie viel Geld geben Sie im Monat für Champagner aus?

Im Schnitt würde ich sagen 1.800 Euro. Ich trinke am liebsten einfachen Champagner. Moët Rosé. Eigentlich scheißegal. Hauptsache, Champagner.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Business Punk.

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