US-Schauspielerin
Multiple Sklerose: "Dead to Me"-Star Christina Applegate spricht offen über ihre Krankheit
von Luisa Schwebel
Christina Applegate spricht offen über ihre schwere Diagnose und ihr Leben mit MS. Welche Auswirkungen die Erkrankung bei ihr körperlich hatte sowie auf ihren Alltag als Schauspielerin, hat sie jetzt verraten.
Christina Applegate spricht über ihre MS-Erkrankung
Multiple Sklerose ist eine tückische Krankheit. Nur behandel- aber nicht heilbar. Es ist wie ein Damoklesschwert, welches dauerhaft über den Patient:innen hängt. Christina Applegate ist mit ihrer Diagnose an die Öffentlichkeit gegangen. Ähnlich wie ihre Schauspielkollegin Selma Blair, spricht sie offen darüber, wie es ist, mit MS zu leben – und damit zu arbeiten.
Hiobsbotschaft: Die Diagnose kam während den Dreharbeiten zu "Dead to Me"
Während der Dreharbeiten zu der Netflix-Serie "Dead to Me" bemerkte Applegate erste Symptome. Beinschmerzen und Zittern plagten sie, sodass sie sich ärztlich behandeln ließ. Nach der Schreckensdiagnose folgte eine Drehpause. Doch Applegate wollte weiterarbeiten. Sie bestand darauf, erklärt die Schauspielerin in einem Gespräch mit der "Los Angeles Times".
Die Crew sei "unglaublich" gewesen, verrät sie. Doch leicht war es keineswegs. "Ich war jeden Tag ein Wrack, aber das meiste Wrack fand in meinem Wohnwagen statt, ganz allein. Aber es gab Zeiten, in denen ich am Set zusammenbrach und sagte: 'Ich kann nicht, wir müssen eine Pause machen, ich brauche eine halbe Stunde', und alle waren so liebevoll, dass es okay war", erzählt sie.
Die größte Stütze sei Co-Star Linda Cardellini gewesen. Szenen, die eigentlich auf einem Drehbuch basierten, wurden aufgrund der Freundschaft der Schauspielerinnen auf einmal real. "Die Kulissen verschwanden, alle verschwanden, und es waren nur wir zwei als beste Freundinnen, die sich gegenseitig unterstützten, liebten und sich voneinander verabschiedeten. Ich würde gerne sagen, dass es dabei um Können ging, aber in Wirklichkeit sind Linda und ich einfach verschwunden", sagt sie über ihre gemeinsame Schauspielleistung.
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Durch die Krankheit hat Christina Applegate 18 Kilo zugenommen
Die letzte Staffel der schwarzen Comedy-Serie anzusehen, habe von ihr viel abverlangt, gibt Applegate zu. "Ich mag es nicht sehen, wie ich mich abmühe", erklärt sie. "Außerdem habe ich durch Inaktivität und Medikamente rund 18 Kilo zugenommen, und ich sah nicht wie ich selbst aus und fühlte mich auch nicht wie ich selbst", erklärt sie. Sie habe immer wieder Pausen einlegen müssen. "Irgendwann gelang es mir, mich von meinem eigenen Ego zu distanzieren und zu erkennen, was für ein schönes Stück Fernsehen das war. All die Szenen, in denen ich nicht mitgespielt habe, haben so viel Spaß gemacht, dass ich sie zum ersten Mal gesehen und erlebt habe", so Applegate.
Es ist gut möglich, dass ihre Rolle in "Dead to Me" Applegates letzte sein wird. "Im Moment könnte ich mir nicht vorstellen, um 5 Uhr morgens aufzustehen und 12 bis 14 Stunden am Set zu verbringen", erklärt sie. Stattdessen überlege sie momentan, auf die Produktionsseite zu wechseln. Applegates Fans würden sie sicher vermissen.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei stern.de