Uniklinik-Direktor fordert:
Corona-Tests sollten kostenlos bleiben

Der Ärtzliche Direktor des Frankfurter Universitätsklinikums hält nichts von dem Vorschlag, dass Ungeimpfte ab Herbst Corona-Tests selbst zahlen sollen. "Tests kostenpflichtig zu machen, führt zum Gegenteil dessen, was wir wünschen", sagte Professor Jürgen Graf.
Kampf gegen Covid-19 ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Corona-Tests künftig kostenpflichtig anzubieten, hatten unter anderem der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, aber auch verschiedene Politiker gefordert. Dies mit Blick auf sogenannte Impfverweigerer.
Der Direktor der Frankfurter Uniklinik lehnt diese Forderung jedoch ab. Gerade in Bevölkerungsgruppen mit niedrigem Einkommen seien die Infektionszahlen in der Regel sehr hoch. Müssten diese Menschen für Tests zahlen, würden in Summe weniger durchgeführt. „Damit würden wir nichts gewinnen, sondern nur verlieren", sagte Graf, der auch Leiter des Planstabs stationäre Versorgung beim hessischen Gesundheitsministerium ist. Covid-19 zu bekämpfen, sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Daher sollte auch die Gesellschaft als Ganzes für die Kosten aufkommen.
Hessen: 7-Tage-Inzidenz leicht gesunken
Die Infektionszahlen in Hessen sind laut Robert-Koch-Institut im Vergleich zu gestern wieder leicht gesunken: So lag die 7-Tage-Inzidenz am Morgen bei 17 Fällen je 100.000 Einwohner. Seit gestern wurden 65 neue Coronafälle gemeldet, drei Menschen sind im Zusammenhang mit der Virusinfektion verstorben.
Bisher haben 60,5% der hessischen Bevölkerung eine Erstimpfung und 48,8% die Zweitimpfung erhalten.
dpa/ mva