Aus in der Champions League
Gewalt-Eskalation überschattet Fußball-Abend: Frankfurt gegen Neapel chancenlos
Aus der Traum!
Eintracht Frankfurts Reise durch die Champions League endete im Süden von Italien. Doch das sportliche Ausscheiden gegen SSC Neapel war nicht das Hauptthema an einem Fußball-Abend, dem ein „Guerillakrieg“ in der neapolitanischen Innenstadt vorausgegangen war.
Es hat nicht gereicht für Eintracht Frankfurt! Die Hessen mussten im Achtelfinale der Champions League nach einer deutlichen 0:3-Niederlage in Neapel die Segel streichen. Schon das Hinspiel hatte der Bundesligist mit 0:2 verloren.
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Victor Osimhen (45.) erstickte kurz vor der Halbzeit alle Frankfurter Träume an ein Fußball-Wunder im Keim. Im zweiten Durchgang legte der Angreifer schnell den zweiten Treffer nach (54.). Der endgültige Knock-Out für die Eintracht.
Doch es kam noch dicker: Als Piotr Zielinski von Djibril Sow im Strafraum zu Fall gebracht wurde, zeigte der englische Schiedsrichter Anthony Taylor auf den Elfmeterpunkt. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte eiskalt (64.).
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Chaos und Eskalation in Neapel
Raus ohne Applaus. Denn in Neapel musste die chancenlose Eintracht ohne Fan-Unterstützung auskommen. Anhänger von Frankfurt waren beim Achtelfinal-Rückspiel nicht im Stadion zugelassen. Dennoch waren Hunderte Eintracht-Fans zum Rückspiel nach Italien gereist – und beteiligten sich an heftigen Ausschreitungen in der Innenstadt Neapels.
Videobilder zeigten Auseinandersetzungen von vermummten Frankfurt-Chaoten mit der Polizei und Napoli-Anhängern. Immer wieder waren Detonationen zu hören, Rauchschwaden durchzogen die engen Gassen der Stadt. Dazu wurden Autos in Brand gesetzt, darunter auch ein Polizeiwagen, Lokale in der Umgebung beschädigt sowie Tische, Stühle und Schaufenster von Bars und Restaurants zerstört.
"Gewalttäter und Chaoten machen den Sport kaputt"
Die schlimmsten Befürchtungen wurden damit bestätigt. Eintracht-Vorstand Philipp Reschke sagte: „Das ist etwas, das keiner sehen möchte. Es waren die Ausschreitungen, die wir seit dem Tag der Auslosung befürchten mussten.“ Es schien „ein bisschen so“, meinte er, „dass sich die Gruppen, die sich gesucht haben, auch gefunden haben“.
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Der „Corriere dello Sport“ schrieb von einem „Guerillakrieg“ im Zentrum der süditalienischen Stadt. „Diese Gewalt heute Abend ist aufs Schärfste zu verurteilen. Gewalttäter und Chaoten machen den Sport kaputt“, twitterte Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser (SPD) am Mittwochabend.
Bleibt zu hoffen, dass es wenigstens nach dem Spiel zu keinen weiteren hässlichen Szenen kommt. Die Europa-Reise nach Italien dürfte die Eintracht trotz des Ausscheidens so oder so noch länger beschäftigen. (pol)