Bei Frage nach möglicher Zusammenarbeit

Nach AfD-Umfrage-Hoch – CDU-Boss Merz deutlich: "Solange ich Parteichef bin..."

Deutscher Bundestag, 107. Plenarsitzung Friedrich Merz CDU im Portrait mit Blick in die Kamera im Plenum bei der 107. Sitzung des Deutschen Bundestag in Berlin, 26.05.2023 Berlin Berlin Deutschland *** German Bundestag, 107 plenary session Friedrich Merz CDU in portrait looking into the camera in the plenary session at the 107 session of the German Bundestag in Berlin, 26 05 2023 Berlin Berlin Germany
Friedrich Merz positionierte sich am Sonntag klar.
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Klartext vom CDU-Vorsitzenden! Was macht die Union mit dem Umfrage-Hoch der AfD? Wird sie plötzlich zum möglichen Partner gegen die Ampel-Parteien? Dazu fand Merz am Abend deutliche Worte.

Merz sieht Gründe für AfD-Umfragehoch

In mehreren Umfragen steht die AfD aktuell bei 18 bis 19 Prozent, damit ist sie gerade gleichauf mit der Kanzlerpartei SPD. Vor allem im Osten ist die AfD stark und im kommenden Jahr stehen hier etliche Landtagswahlen an. Könnte Merz sich vorstellen, dass die CDU die Anti-Ampel-Stimmung ausnutzt und Bündnisse mit der AfD eingeht?

„Solange ich Parteivorsitzender der CDU bin, wird es keinerlei Zusammenarbeit mit dieser Partei geben“, stellte Merz nun am Sonntagabend im ZDF-heute journal klar. Denn: Die AfD sei ausländerfeindlich und antisemitisch. Wie viele politische Beobachter registriere er die aktuelle Beliebtheit der AfD. Doch daraus ergebe sich keine Option für seine Partei.

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AfD und CDU: In einem Punkt sind sie sich einig

„Wenn wir eine handwerklich und politisch gut arbeitende Regierung hätten, dann läge die AfD nicht bei 18 Prozent“, ätzte Merz gegen die aktuelle Bundesregierung. Besonders die Grünen bekamen vom CDU-Parteichef reichlich Kritik: „Die Menschen in Deutschland sind diese Art der Bevormundung einfach leid. Und damit machen sie sich jetzt Luft“, so seine Erklärung für das AfD-Hoch.

Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hatte die AfD jüngst eine „Schlechte-Laune-Partei“ genannt. AfD-Vorsitzende Weidel hatte diese Äußerung daraufhin zurückgewiesen. „Den Bürgern ist tatsächlich das Lachen gründlich vergangen“, sagte Weidel. „Das liegt aber nicht an einer vermeintlich übellaunigen AfD, sondern an einer Laienspieltruppe, die im Bundeskabinett täglich ein trauriges Polit-Kabarett abliefert“, so die AfD-Vorsitzende. Auch wenn Merz eine Zusammenarbeit mit der Rechtsaußen-Partei weiterhin ausschließt: In diesem Punkt sind sich AfD und CDU ziemlich einig. (jak/dpa)

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