Bochums Trainer greift Bierbecher-Täter an
"Ich hoffe, dass diese Person sich nie wieder VfL-Fan nennt"
Bochum? Einfach geil. So die bis dato einhellige Meinung über den VfL in dieser Saison. Bis Freitagabend eine schäbige Aktion eines Anhängers einen großen Schatten auf den Aufsteiger warf. Er schleuderte Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann nach knapp 70 Minuten einen Bierbecher an den Kopf. Das Spiel wurde abgebrochen. Gittelmann zog sich ernsthafte Verletzungen zu. Nun ist Bochums Trainer Thomas Reis hart mit dem sogenannten Fan ins Gericht gegangen. Was Bochum nach dem Spielabbruch droht, erklären wir oben im Video.
"Keine Ahnung, was in so einem Kopf vorgeht"
„Ich hoffe, dass diese Person sich nie wieder VfL-Fan nennt“, sagte Reis im Interview mit der Bild. „Da fallen mir keine Worte ein, wie ich solche Leute bezeichne. Vielleicht nutzen sie das Stadion, um ihre Aggressionen rauszulassen. Vielleicht war auch Alkohol im Spiel. Keine Ahnung, was in so einem Kopf vorgeht. Das ist unbegfreiflich.“
Bochum nimmt jede Strafe an
Reis hatte die Begegnung wegen einer Corona-Infektion nicht im Stadion, sondern vor dem Fernseher verfolgt. „Ich hoffe sehr, dass die Auswertung der Bilder oder Zeugenaussagen zur Ermittlung des Täters führen. Außerdem hätte ich mir etwas mehr Zivilcourage der umstehenden Leute gewünscht“, sagte Reis.
Auf die Frage, ob er als Strafe ein Geister- oder Auswärtsspiel statt eines Heimspiels mit Fans akzeptieren würde, sagte der 48-Jährige: „Wir können eh nichts machen außer mit jeder Strafe rechnen. Und dass wir sie akzeptieren werden, haben wir ja schon deutlich gemacht.“ Der Kontrollausschuss des DFB hat die Ermittlungen aufgenommen. (mli/dpa)