Bye Bye Braunkohle
Bund und Land wollen betroffene Regionen unterstützen
Das Förderprogramm „DigiRess II“ soll helfen, die Wirtschaft in Regionen, die vom Kohleausstieg betroffen sind, zu stärken. Es soll Projekte unterstützten, die mit digitalen Lösungen nachhaltiger wirtschaften wollen.
Das Hochwasser hat auch in Geilenkirchen seine Spuren hinterlassen. Noch vor drei Jahren war das Restaurant von Arnd Rüsel überschwemmt. Doch ans Aufgeben hat der 58-Jährige nie gedacht. Die Katastrophe brachte ihn auf eine Idee. Die stellt er am Dienstag (15.10.) unter anderem dem NRW-Umweltminister vor. Es geht um mobile Schutzwände gegen Starkregen: „Ich bin 2021, mit unserem Restaurant selber komplett abgesoffen. Anders kann man es nicht nennen. Wir haben eine halbe Million Schaden gehabt und aus dem Schaden heraus, ich stand noch im Wasser, habe ich mir überlegt, wie ich das Haus schützen kann."
Veranstaltung in Aachen
Und zwar mit Kunststoffplatten. Die sollen Fenster wasserdicht verschließen. Sie bestehen aus recyceltem Plastikabfall. Mit am Produkt beteiligt ist ein Maschinenbauunternehmen aus Aachen. Hier findet auch die Veranstaltung statt. Die Region ist von der Braunkohleindustrie geprägt. Doch davon will sich die Bundesregierung bis 2030 verabschieden. Und setzt auf neue Ideen. Ob der Kohleausstieg in sechs Jahren gelingt, ist aber unklar. Gleichzeitig baut die Politik auf erneuerbare Energien. Die sind teuer und teilweise unzuverlässig warnen Experten. Für betroffene Betriebe bedeuteten die großen Herausforderungen. Dazu kommen hohe Abgaben, Fachkräftemangel und Bürokratie. Es gibt also noch jede Menge zu tun für die Politiker. Die verlassen sich aber erstmal auf ihr Förderprogramm „DigiRess II“. Das steht für Digitale Ressourceneffizienz. Das Ziel: Unternehmen stärken, die vom Kohleausstieg betroffen sind. Und vor allem Digitale Lösungen nutzen. Neun Projekte werden heute vorgestellt.
Land und Bund geben mehrere Millionen
Insgesamt 20 Millionen Euro vergeben Land und Bund für das Förderprogramm an die Unternehmen. Bezahlt von Steuergeldern. Einen Antrag hat auch Arnd Rüsel gestellt. Final bewilligt wurde der aber noch nicht. Am Dienstag gibt‘s erstmal nur eine Urkunde. Durch die Zusammenarbeit mit dem Aachener Maschinenbauunternehmen ist der 58-Jährige auch vom Kohleausstieg betroffen. Doch das Fördergeld ist dabei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.