Botox gegen Migräne: So bekämpft Dora den Schmerz im Kopf
In den vergangenen zwei Jahrzehnten war Dora Jagoda bei unzähligen Ärzten. Sie ist 29 Jahre alt und leidet seit der Grundschule an Migräne. Gegen den Schmerz in ihrem Kopf hat sie schon alles versucht – keine Therapie konnte ihr bisher helfen. Ihre letzte Hoffnung: Botox. Das lässt sie sich jetzt spritzen, um die Migräneattacken in den Griff zu bekommen. Wir haben sie dabei begleitet.
Botox kann auch bei Migräne helfen
Die Kinderärzte, die sie als Grundschülerin untersuchten, waren sicher: Migräne kann man in dem Alter noch gar nicht haben – damit war das Thema zunächst beendet und Doras langer Leidensweg begann. Die Migräne wurde zu ihrem ständigen Begleiter. Dora nahm sämtliche Formen von Psychopharmaka gegen die Schmerzattacken – unter anderem ein Antiepileptikum, das eine ihrer Körperhälften betäubte und ihr Sprachvermögen störte. In den Griff bekommen hat sie die Schmerzen aber bis heute nicht.
In Deutschland leiden fast 18 Millionen Menschen unter Migräne, die sich in Attacken mit heftig pochenden, stechenden oder auch ziehenden Schmerzen und zahlreichen Begleiterscheinungen äußert. Die Migräneattacken dauern meist einige Stunden bis hin zu mehreren Tagen und sind für die Betroffenen sehr belastend. Oft werden die Symptome mit Schmerzmitteln und Medikamenten wie Triptanen behandelt. Was viele nicht wissen: Wenn Tabletten nicht helfen, kann auch Botox zur Migränebehandlung eingesetzt werden.
So wirkt das Nervengift Botox gegen Migräne
Das Nervengift Botulinumtoxin Typ A (kurz Botox) ist eigentlich als Faltenkiller bekannt. Doch Botox wurde schon gegen Migräne eingesetzt, bevor es in der ästhetischen Medizin Anwendung fand. Botox wird aus einem Bakterium gewonnen und löst Lähmungserscheinungen aus. Leichtfertig eingesetzt werden darf es also keinesfalls – richtig dosiert kann Botox aber auch die Schmerzen bei Migräne hemmen. Dazu wird es in die Muskulatur von Kopf, Nacken und Schultern gespritzt. Dort wirkt es als Muskelrelaxans, löst also Verspannungen in der Muskulatur.
Dora muss die Botox-Spritzen gegen Migräne selbst zahlen
"In der Migränetherapie ist die Wirksamkeit von Botulinumtoxin belegt", sagt Dr. Daniel Müller, Facharzt für Dermatologie und Venerologie. Er behandelt Dora mit den Botox-Spritzen. Die kosten ein paar hundert Euro und sollen die 29-Jährige für vier Monate schmerzfrei machen. Der Haken an der Sache: Von allen Krankenkassen übernommen wird die Therapie nicht. Dora muss die Behandlung, in die sie so viel Hoffnung setzt, aus eigener Tasche bezahlen. Wie genau das Nervengift bei Dora gegen Migräne eingesetzt wird und warum sich für sie die Kosten für die Spritzen schließlich gelohnt haben, das erfahren Sie im Video.