Selten - aber tödlich
Trauer in Oberbayern: 7-Jähriger stirbt nach Infektion mit Borna-Virus

Die oberbayrische Gemeinde Maitenbeth trauert um einen 7-Jährigen, der in der Folge einer Borna-Virus-Infektion gestorben ist. Das berichtet der Münchner Merkur. Bereits Anfang Juni ist die sehr seltene Infektion nachgewiesen worden. Damals wurde allerdings nur bekannt, dass ein Mensch aus dem Landkreis Mühldorf am Inn betroffen sei.
Bereits der zweite Todesfall im Ort

Dass es sich dabei um einen 7-Jährigen handelt, sei nun traurige Gewissheit. Der Junge sollte am Mittwoch (3. August) beerdigt werden. Es soll bereits das zweite Kind sein, das in Maitenbeth an dem Virus stirbt, das primär über die Feldspitzmaus übertragen wird. Der andere Fall soll drei Jahre zurückliegen. Und das, obwohl die meist tödlich verlaufende Krankheit in Deutschland nur in wenigen Einzelfällen bei Menschen vorkommt. Pro Jahr werden im Schnitt zwei Infektionen in Deutschland bekannt.
Dr. Specht: Hohe Tödlichkeitsrate und Langzeitschäden

„Die Borna-Viren kommen hier selten vor, gehören aber in die Gruppe der ganz gefährlichen Viren, denn die Tödlichkeitsrate ist sehr hoch. In ihrer Übertragung sind Borna-Viren jedoch mit dem Coronavirus überhaupt nicht zu vergleichen“, erklärt Dr. Christoph Specht.
Das Borna-Virus löst klassischerweise eine Hirnentzündung aus. „Dabei handelt es sich nicht nur um eine Hirnhautentzündung, sondern eine Entzündung des Gehirns selbst. Daher sind auch die Langzeitschäden so extrem, wenn man die Krankheit überlebt“, so der Medizin-Experte.