Mehrheit der Tory-Abgeordneten steht hinter ihm

Boris bleibt! Briten-Premier Johnson übersteht Misstrauensvotum

 May 26, 2022, London, England, United Kingdom: UK Prime Minister BORIS JOHNSON leaves 10 Downing Street before marking the queen s Platinum Jubilee with a speech in the House of Commons. London United Kingdom - ZUMAs262 20220526_zip_s262_029 Copyright: xTayfunxSalcix
Der britische Premierminister Boris Johnson musste sich einem Misstrauensvotum seiner Fraktion stellen.
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Der britische Premierminister Boris Johnson hat das Misstrauensvotum seiner Konservativen Fraktion gewonnen. Die Mehrheit der 359 Parlamentarier der Tory-Partei möchte weiter von Johnson angeführt werden und hat für ihn gestimmt. Bei der Abstimmung sprachen 211 der 359 konservativen Parlamentarier Johnson das Vertrauen aus, wie der Komiteevorsitzende Graham Brady mitteilte. 148 stimmten dafür, dem Parteichef und Premierminister das Misstrauen auszusprechen.

59 Prozent geben Johnson Rückendeckung

Der Anteil von 59 Prozent, der Johnson Rückendeckung gab, war allerdings geringer als jener 63 Prozent, die seine Vorgängerin Theresa May bei einer Vertrauensabstimmung im Dezember 2018 erhalten hatte. Sie wurde sieben Monate später abgelöst. 148 Abgeordnete, die Johnson nicht mehr als Premierminister wollen, sind eine Menge. Er gilt damit als schwer angeschlagen.

"Partygate"-Affäre war Auslöser für das Misstrauensvotum in London

Es war der Showdown in der „Partygate“-Affäre: Nach Monaten der Kritik musste sich der Premierminister kurz nach der „Jubilee“-Feier für Queen Elizabeth II. dem Misstrauensvotum stellen. Johnson steht innenpolitisch unter Druck, seit im Winter Stück für Stück ans Licht kam, dass mitten in der Corona-Krise in seinem Amtssitz in der Londoner Downing Street exzessive Partys gefeiert wurden. Der Rest der britischen Bevölkerung saß in der Zeit lange Lockdowns ab und konnte sich noch nicht mal von sterbenden Angehörigen verabschieden.

Immer wieder forderten Parteikollegen öffentlich, Johnson, der die Feierkultur duldete und teilweise sogar mitmachte, solle zurücktreten. Einen freiwilligen Rücktritt lehnte Johnson, der sich mehrfach für „Partygate“ entschuldigte, bislang ab. (jgr, mit dpa)