„Leidensdruck steigt“
Bier bald teurer? Brauer schlagen Alarm und fordern deutliche Pfand-Erhöhung

Bier trinken macht vielen Verbrauchern definitiv mehr Spaß, als das Leergut später wegzubringen – das steht fest. Daher wird unter Brauern aktuell kontrovers über ein deutlich höheres Pfand für Mehrweg-Glasflaschen diskutiert. Doch wie teuer kann das für Biertrinker werden? Ein Vorschlag wären zum Beispiel zehn Euro pro Kiste Bier.
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Brauereien fordern Bier-Pfand-Erhöhung! Großbrauerei Veltins ist dagegen
Wird das Bier-Pfand bald tatsächlich erhöht? Hintergrund für diese Forderung sind stark gestiegene Beschaffungskosten und ein verändertes Einkaufsverhalten der Biertrinker. Manche Brauereien setzen auf die Forderung, um die Rückgabe von Leergut zu beschleunigen, sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, der Deutschen Presse-Agentur.
„Es ist aber offen, ob sich diese Erwartung wirklich erfüllen würde“, sagt Eichele. In einer vom Verband in Auftrag gegebenen Umfrage sagten nur 22 Prozent der Befragten, dass sie Leergut schneller zurückbringen würden, wenn der Pfandsatz darauf deutlich erhöht würde. Außerdem brächte eine Erhöhung Risiken und hohe Kosten mit sich, „weshalb wir als Verband das Szenario einer Pfanderhöhung nach wie vor sehr skeptisch und kritisch betrachten müssen“. Auch die Großbrauerei Veltins positionierte sich gegen eine Pfanderhöhung.
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Bier bald teurer? Augsburger Brauerei-Chef fordert zehn Euro pro Kiste
Ins Laufen gebracht hatte die aktuelle Debatte der Chef der Augsburger Brauerei Riegele, Sebastian Priller, der unter anderem in der „Augsburger Allgemeinen“ für eine Erhöhung des Pfandes auf zehn Euro pro Kiste mit 20 Flaschen plädierte.
Das koste zwar einmal viel Geld, spare aber auf lange Sicht Kosten, verteidigt er seinen Vorstoß auf Nachfrage.
Im Video: Deutschland feiert seine Biere
Bayrischer Brauerbund: „Der Leidensdruck steigt mit jedem Cent mehr“
Der Bayerische Brauerbund wiederum ist zwar kein Verfechter einer Pfanderhöhung, allerdings aufgeschlossener als der Deutsche Brauer-Bund: „In den vergangenen Jahren war der Leidensdruck durch das objektiv zu niedrige Pfand nicht so hoch, dass die Branche bereit gewesen wäre, die Kosten und Schwierigkeiten einer Umstellung auf sich zu nehmen“, sagt Hauptgeschäftsführer Lothar Ebbertz. Doch vom Tisch sei das Thema damit nicht.
„Der Leidensdruck steigt mit jedem Cent mehr, den die Flaschen im Einkauf teurer werden und wir nähern uns einem Punkt, an dem wir uns des Themas annehmen müssen.“ (mjä/dpa)