Betrug bei Facebook-Spendenaktionen – so funktioniert die miese Masche

Wer einen Ort sucht, an dem er nach Lust und Laune seine Mitmenschen veräppeln kann, ist beim Social-Media-Riesen Facebook goldrichtig. Doch nicht jeder der sogenannten Pranks endet so wie geplant. So hat sich ein Bild von einem Hund mit einem Stück Schinken auf dem Gesicht zu einer üblen Betrugsmasche entwickelt, mit der seit 2015 Facebook-Nutzer und Tierfreunde zum Narren gehalten werden.
Facebook-Nutzer Stephen Roseman wollte sich einen Spaß erlauben
Alles fängt im Dezember 2015 an. Facebook-Nutzer Stephen Roseman teilt ein Bild, das angeblich einen Hund zeigt, der bei der Rettung seiner Familie aus einem Feuer schwer verbrannt wurde. Doch der Vierbeiner leidet weder unter Verbrennungen, noch musste er seine Besitzer retten – er hat lediglich ein großes Stück Schinken auf dem Gesicht. Während das für einige Leser offensichtlich ist, liken und teilen andere User den Beitrag, als wäre er echt. Als Stephen merkt, dass sein Streich nicht von jedem verstanden wird, stellt er sogar in einem Kommentar fest, dass er sich lediglich einen Spaß erlaubt hat: "Leute, Leute, das ist nicht einmal mein Hund, ich habe das Bild gefunden, es gestohlen und mich dazu entschieden, es für einen Streich zu benutzen." Doch diese Richtigstellung kam offenbar zu spät. Denn seitdem geistert dieses Foto durchs Netz und wird inzwischen sogar von Betrügern genutzt, um mit mitfühlenden Facebook-Nutzern ein falsches Spiel zu spielen.
Die dreiste Masche der Betrüger
Seit 2013 wird Facebook sowohl von gemeinnützigen Organisationen als auch von Privatpersonen genutzt, um für gute Zwecke Geld zu sammeln. Dies machen sich die Betrüger zunutze und geben im Falle des Schinken-Hundes vor, Facebook würde Geld spenden, um dem angeblich verletzten Tier zu helfen. "Dieser Hund rettete eine Familie. Für jedes Teilen spendet Facebook einen Dollar zur Rekonstruierung seines Gesichts", schreiben die Betrüger unter dem Beitrag und übersetzen das Ganze auch ins Englische, um noch mehr potentielle Opfer zu erreichen. "Mimikama", ein Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch, stellte bereits fest, dass das Foto schon acht Jahre alt ist und einen typischen Fall von Clickbaiting (dt.: Klickköder) darstellt. "Mimikama" erklärt, dass eine solche Form des Spendensammelns auf Facebook technisch nicht möglich ist; die Betrüger nutzen die gewonnenen Likes und Shares lediglich dafür, eine größere Reichweite für ihre Facebook-Seite zu erreichen. Einfach dreist!