Lübeck: Gleich zwei Fälle an einem Tag

Mit dreister Masche: Betrüger erbeuten hohe fünfstellige Summe von Seniorinnen

Eine alte Frau telefoniert
Gleich in zwei Fällen wurden Lübecker Seniorinnen Opfer von Betrug. (Symbolbild)
deutsche presse agentur

Gleich zweimal an einem Tag haben dreiste Betrüger in Lübeck Seniorinnen um Geld betrogen – insgesamt um einen fünfstelligen Betrag.

Fall eins: Betrüger täuscht Verkehrsunfall der Enkelin vor

Ein Betrüger hat sich am Mittwochvormittag (31.08.2022) bei einer 91-jährigen Lübeckerin gemeldet und sich als Polizist ausgegeben. Er behauptete, ihre Enkelin habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und müsse nun eine Kaution in Höhe eines hohen fünfstelligen Betrags zahlen, wie die Polizei auf RTL-Anfrage mitteilte. Auch eine Frau, die sich als ihre Enkelin ausgab, sprach am Telefon mit der 91-Jährigen, gab sich weinerlich.

Die Seniorin und ihre 64 Jahre alte Tochter glaubten ihnen, sammelten ihr gesamtes Bargeld zusammen. So kamen sie auf die Hälfte des geforderten Betrags. Die Ersparnisse übergab die 64-jährige Tochter in der Schmiedestraße der Lübecker Innenstadt an einen vermeintlichen Mitarbeiter der Gerichtskasse. Der Unbekannte verschwand mit Geld. Die Polizei ermittelt.

Fall zwei: Betrüger gibt sich als Mitarbeiter der Hausverwaltung aus

Am Nachmittag desselben Tages gab sich ein Unbekannter gegenüber einer 85-Jährigen als Mitarbeiter der Hausverwaltung aus. Er bat darum, die Wasserleitungen überprüfen zu dürfen und drehte dazu den Wasserhahn in der Küche auf. Danach forderte er die 85-Jährige auf, den Unterschrank leerzuräumen.

Unbemerkt nutzte er die Zeit, um Geldbörse und Ausweisdokumente zu stehlen. Gegen ihn wurde eine Anzeige wegen des Verdachts des besonders schweren Diebstahls erstattet. Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Straftaten besteht, ist laut Polizei bisher nicht klar.

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Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei fahndet nach den Betrügern. Im ersten Fall wird der Mann als circa 1,80 Meter groß beschrieben. Er soll dunkle Haare haben, keinen Bart und keine Brille. Bekleidet war er mit einem beigefarbenen Langarmshirt und einer Hose in einer ähnlichen Farbe. Der Mann sei von der Schmiedestraße in Richtung der Schwimmhalle geflüchtet.

Im zweiten Fall, der sich im Stadtteil St. Gertrud ereignete, sei der Betrüger ein schlanker Mann um die 40 Jahre alt mit Oberlippenbart gewesen.

Das Kommissariat 13 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck bittet Zeugen, die Angaben zu den beschriebenen Personen machen können, sich unter der zentralen Rufnummer 0451 - 1310 zu melden.

Tipps der Polizei

Die Polizei gibt Tipps: So sollten Sie sich verhalten, um nicht auf Betrüger reinzufallen.

- Geben Sie am Telefon keine Auskünfte über persönliche Lebensverhältnisse, persönliche Daten oder Ihre finanzielle Situation.

- Seien Sie grundsätzlich skeptisch gegenüber fremden Personen am Telefon

- Lassen Sie niemanden unangekündigt in Ihre Wohnung, verlangen Sie immer einen Ausweis

- Die Polizei verlangt am Telefon niemals Überweisungen auf ein Konto oder die Übergabe von Bargeld, vor allem nicht an öffentlichen Orten.

- Lassen Sie sich den vollständigen Namen des anrufenden Polizisten oder Staatsanwaltes sowie dessen Dienstort und Rückrufnummer geben und legen dann auf. Im Zweifel kontaktieren Sie die Polizei über 110 oder die nächstgelegene Dienststelle und hinterfragen dort den Anruf. (ots/sis)