Helfen Plakate gegen Angriffe?#besserohneMesser – Reul startet Kampagne gegen Messergewalt

Start der Präventionskampagne gegen Messergewalt in Düsseldorf - mit dabei NRW-Innenminister Reul. Das vorgestellte Plakat soll künftig an verschiedenen Stellen in NRW zu sehen sein. Darauf zu lesen ist der Slogan #besserohneMesser. In verschiedenen Sprachen.

„Hier in Deutschland brauchst du kein Messer“

  • Witten: Ein Mann sticht einem 36-Jährigen ein Messer in die Brust. Das Opfer kann durch eine Notoperation gerettet werden.

  • Duisburg: Eine 44-Jährige bricht vor diesem Haus zusammen und stirbt wenig später. Ihr Freund soll sie erstochen haben.

  • Köln: Allein an Halloween werden auf einer Partymeile 31 Messer sichergestellt.

Es sind nur einige Meldungen zum Thema Messer aus der letzten Oktoberwoche. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat den Klingen den Kampf angesagt. Mit mehr Kontrollen, mehr Polizeipräsenz und auch diesem Plakat. Reul stellt klar: „Hier in Deutschland brauchst du kein Messer. Hier gibt es die Polizei. Die sorgt dafür, dass du sicher die Straßen und Plätze gehen kannst. Und Messer oder Waffe braucht hier keiner. Vielleicht irgendwo auf der Welt, wo es drunter und drüber geht, aber nicht im Rechtsstaat."

Kritik von FDP

Das Plakat ist Teil der Präventionskampagne „#besserohneMesser“. Der Slogan ist in neun Sprachen zu sehen. Künftig soll es in Polizeiwachen und auf Werbeflächen zu sehen sein. Aber beispielsweise auch an Schulen und Flüchtlingsunterkünften. Und das hat einen Grund: Viele der Täter sind männlich und jugendlich. Rund 45 Prozent von ihnen haben keinen deutschen Pass. Für die Plakataktion zahlt das Innenministerium nach eigenen Angaben einen mittleren vierstelligen Betrag. Für die FDP lohnt sich die Aktion alleine nicht: „Das wird alleine nicht ausreichen. Wir brauchen auf der anderen Seite auch eine Durchsetzung des Rechts. Also gerade bei jugendlichen Tätern muss die Strafe viel schneller auf dem Fuße folgen“, erklärt Marc Lürbke (Innenpolitischer Sprecher der FDP in NRW). Weiter: „Es fehlen 300 Staatsanwälte in Nordrhein-Westfalen. Die Verfahren werden eingestellt, sie dauern viel zu lange. So wird überhaupt keine Abschreckung erfolgen. Und das hat die Landesregierung in der Hand."

Messergewalt zum Thema machen und ihr so den Kampf ansagen. Auch mit dem neuen Plakat – ob das am Ende wirklich etwas bringt, werden erst die Zahlen zeigen.