Deutschen Biathleten gelingt Befreiungsschlag

Benedikt Doll räumt endlich wieder alles ab

Sie können’s doch noch: Kurz vor den Olympischen Spielen haben sich die deutschen Biathleten eindrucksvoll zurückgemeldet. An erster Stelle Benedikt Doll: Beim Heim-Weltcup im deutschen Biathlon-Mekka in Ruhpolding gelang Doll mit einem zweiten Platz im Sprint der langersehnte Befreiungsschlag. Mit feuchten Augen blickte Doll nach der Zieldurchfahrt auf die Ergebnistafel und ballte überglücklich die Faust.

Die emotionalen Bilder vom Benedikt Dolls Sieg in Ruhpolding oben im Video.

Doll tankt Selbstbewusstsein

"Endlich mal fehlerfrei", sagte der 31-Jährige voller Freude – aber auch spürbarer Erleichterung. Nur um 7,2 Sekunden verpasste er den Sprint-Sieg - da könnte noch mehr drin sein in der Verfolgung am Sonntag. Mit seinem ersten Podestplatz in dieser Saison hat Doll mächtig Selbstbewusstsein getankt: „Dieses Gefühl gibt einfach Sicherheit und ich hoffe, ich kann das im nächsten Rennen dann auch wieder abrufen“, sagte der Sprint-Weltmeister von 2017.

Und mit Blick auf den Saisonhöhepunkt in Peking war Doll nach seiner ersten perfekten Schießeinlage seit zwei Jahren - zuletzt auch in Ruhpolding - klar: „Das war sehr wichtig für mich, denn bei Olympia ist ein fehlerfreies Schießen der Schlüssel für das Podium.“

Lesser schießt sich am Podium vorbei

Erster Gratulant war Teamkollege Erik Lesser, der mit einem starken sechsten Platz ebenfalls zur Siegerehrung in der coronabedingt leeren Chiemgau Arena durfte. Ein Fehler kostete den 33-Jährigen den Sprung auf das Podest. „Es hat Spaß gemacht, sich zu schinden. Aber es tut schon weh, wenn man weiß, was drin gewesen wäre“, sagte Lesser.

Mit ihren Topergebnissen ließen Doll und Lesser den bitteren Ausfall von Johannes Kühn vergessen. Deutschlands bester Skijäger der vergangenen Wochen fehlte in Bayern aufgrund einer am Mittwoch festgestellten Corona-Infektion. (dpa, sid, wwi)