Er glaubte an Vergiftung statt Virus
Berühmtester Impfgegner Israels (57) stirbt an Corona

In Israel war er berühmt und rebellierte in der Corona-Pandemie gegen die Regierung. Hai Shoulian (†57) kämpfte auf Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen und war erklärter Impfgegner. Dann erkrankte er an Covid, leugnete das Virus aber weiterhin. Sein Bruder Avi hat mit dem Portal „The daily beast“ jetzt über Hai Shoulians Corona-Tod gesprochen. Bis zuletzt glaubte Hai, dass die Polizei ihn vergiftet habe. Auch seine Anhänger verbreiten bei Facebook Verschwörungsmythen darüber, dass er ermordet worden sein soll.
"Ohne Sauerstoff kann ich keine drei Meter gehen"

Vor seinem Tod musste Shoulian mittels Sauerstoffgerät beatmet werden. Auf Facebook schrieb er: „Mir geht es sehr schlecht. Ohne Sauerstoff kann ich keine drei Meter gehen“. Er habe ungefähr eine Stunde gebraucht, um herauszufinden, weshalb er im Spital liege.
„Sauerstoffmangel ist eine schreckliche Sache“. Trotzdem wetterte der 57-Jährige auf Facebook weiterhin gegen die Regierung und den sogenannten „Green-Pass“. Ungeimpften würde der Zugang zu Veranstaltungen verboten werden. „Das hat nichts mit dem Coronavirus zu tun. Auch mit Impfungen hat das nichts zu tun – es ist Zwang“, schrieb Shoulian.
"Das ist ein Versuch, mich auszulöschen"

Bis zuletzt leugnete Hai Shoulian Corona. Er glaubte, dass er „mit der Hilfe Gottes gesund werde“. Auf Facebook forderte er seine Anhänger dazu auf, weiter gegen den Staat zu kämpfen. In einem Video behauptete er, dass die Polizei versuchte habe, ihn zu vergiften, als er bei einem Protest gegen den Green-Pass festgenommen wurde.
„Ich sage euch, das ist ein Versuch, mich auszulöschen. Wenn mir etwas passiert, wisst ihr, dass genau das passiert ist“, so Shoulian. Nach seinem Tod verbreiteten andere Impfgegner ähnliche unbegründete Behauptungen über seinen Tod. Einige Facebook-Nutzer schrieben in seinem letzten Beitrag, dass er ermordet worden sein soll.
Bruder möchte Impfgegner umstimmen

Avi, der Bruder des 57-Jährigen, setzt sich für die Corona-Impfung ein. Er habe beschlossen, die Anhänger seines Bruders zum Impfen zu ermutigen, sagte er zu „The Daily Beast“: „Ich wünschte, ich hätte meinen Bruder davon überzeugen können“. Seine Familie sei wegen Hai Shoulians Tod am Boden zerstört.
„Unser Vater hat immer gesagt, dass jeder Tisch vier Beine hat, und wir waren vier. Das war unser Familienmotto“, so der Bruder. „Seit gestern sind wir nur noch zu dritt“. Seinen Bruder konnte er nicht überzeugen. Vielleicht aber viele andere Menschen in Israel. (thedailybeast/mma)