Teenager spielt beim FC Bayern München Fußball - war er wirklich an der Reihe?
AfD-Spitzenpolitiker Markus Wagner lässt Sohn (16) gegen Corona impfen
Hat sich einer der wichtigsten AfD-Politiker mit seiner Familie beim Impfen vorgedrängelt? NRW-Fraktionschef Markus Wagner gesteht: Ja, ich habe mich und meine Familie gegen das Coronavirus impfen lassen. Der 56 Jahre alte AfD-Mann gibt jetzt zu, dass auch sein erst 16 Jahre alter Adoptiv-Sohn Anfang Februar die Impfung bekommen habe. Der Teenager ist Nachwuchsspieler beim FC Bayern München.
So begründet der Vater die Impfung des Teenagers
Markus Wagner rechtfertigt seine eigene Impfung und die seiner Familie (Frau, Schwiegermutter, Sohn) so: Er sei geschäftsführender Gesellschafter einer Einrichtung der Eingliederungshilfe für psychisch erkrankte Menschen in Bad Oeynhausen (Kreis Minden-Lübbecke). Das berechtige ihn zur Impfung.“Ich lege Wert darauf, unsere Bewohner und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen“, teilte Wagner auf RTL-Anfrage in einem Statement mit. In seiner Einrichtung habe jeder mit jedem Kontakt. Eine „strikte Trennung“ wäre daher „lebensfremd“.
Sein 16 Jahre alter Sohn würde trotz seiner Fußballkarriere (Bayern München II U17) ebenfalls in der Einrichtung in NRW arbeiten. „Er hat mit den Bewohnern Spiele gespielt und gebastelt, deren Taschengeldausgabe mit anderen Mitarbeitern vorbereitet oder zu Bewohner-Weihnachtsfeiern Musik gespielt, den Hausmeister unterstützt oder Bewohner mit dem Therapiehund begleitet“, schrieb Wagner in dem Statement. Der AfD-Politiker erklärte außerdem: „Der Junge“ solle in den Familienbetrieb „hineinwachsen“.
Impfdränglern drohen 25.000 Euro Bußgeld
Derzeit dürfen in Deutschland nur Menschen mit der höchsten Priorität gegen das Coronavirus geimpft werden. Dazu zählen über 80-Jährige, Mitarbeiter von Rettungsdiensten sowie Mitarbeiter und Bewohner von Pflegeeinrichtungen. Wörtlich heißt es in der Rechtsverordnung: Das sind „Personen, die in stationären und teilstationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer oder pflegebedürftiger Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind“. In den vergangenen Tagen sind zahlreiche Fälle von Politikern, die sich außerhalb der Reihe haben impfen lassen, bekannt geworden. Es gab erste Rücktritte. In Halle ermittelt der Staatsanwalt sogar gegen den Oberbürgermeister.
AfD-Politiker Markus Wagner (56) aus NRW hält seine Impfung und die seiner Familie für gerechtfertigt. Seine Frau sei Prokuristin in der Einrichtung und daher berechtigt. Warum seine 81 Jahre alte Schwiegermutter geimpft wurde, ist unklar. Über-80-Jährige, die nicht selbst in Heimen wohnen, müssen in NRW eigentlich einen Termin im Impfzentrum machen.
Wagner erklärte, dass noch Impfdosen übrig gewesen seien, nachdem alle Mitarbeiter und Bewohner der Einrichtung geimpft worden seien. Daher seine auch eine ehemalige Mitarbeiterin, die zur Impfgruppe 1 gehöre und die 81-jährige Mutter seiner Frau und zusätzlich noch „Teile der Feuerwehr“ in der Einrichtung geimpft worden seien.
Impfdränglern könnten in Zukunft bis zu 25.000 Euro Bußgeld drohen. Entsprechende Pläne werden aktuell diskutiert.
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