Hainer watscht FCB-Keeper ab: "Mehr als sauer"

Bayern-Präsident spricht über die Zukunft von Manuel Neuer

16.07.2022, Bayern, München: Fußball: Bundesliga, Team-Präsentation und Training FC Bayern in der Allianz Arena. Herbert Hainer, Präsident von München, nimmt an einer Pressekonferenz teil. Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bayern-Präsident Herbert Hainer äußerte sich erstmals nach dem "Skandal"-Interview von Manuel Neuer zur Zukunft des Keepers beim FCB
shp exa, dpa, Sven Hoppe

Die Bayern-Bosse demonstrieren in der Causa Manuel Neuer Geschlossenheit. Nach FCB-Vorstandchef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic hat jetzt auch Präsident Herbert Hainer deutlich gemacht: Mit seinen explosiven, nicht genehmigten Interviews in „Süddeutscher Zeitung“ und „The Athletic“ hat Neuer eine rote Linie überschritten.

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Präsident Herbert Hainer: "Enttäuscht ist bei mir noch mehr als sauer"

Die brisanten Aussagen des National-Keepers und Bayern-Kapitäns kritisierte Hainer scharf: "Es war für uns unverständlich und auch enttäuschend, dass Manuel Neuer nicht den direkten Weg zu uns gesucht hat, sondern an die Öffentlichkeit gegangen ist", sagte er: "Enttäuscht ist bei mir noch mehr als sauer. Weil ich gedacht habe: Der Manuel ist so lange bei uns, ist so ein toller Spieler, dass er so viel Vertrauen hat und das erst mit uns bespricht."

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Neuer hatte in den Interviews den Rauswurf seines Torwarttrainers und engen Vertrauten Toni Tapalovic scharf kritisiert. Wörtlich hatte der 36-Jährige gesagt: „Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen.“ Für diese brisanten Aussagen war Neuer zuvor schon von Vorstandschef Kahn und Sportvorstand Salihamidzic abgewatscht worden. Für ihre Aussagen bekamen beide von Hainer noch einmal explizit Rückendeckung.

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Hainer: Keine vorzeitige Vertragsauflösung

Gleichwohl: Eine vorzeitige Vertragsauflösung – wie zwischen Manchester United und Cristiano Ronaldo (38) nach dessen Skandal-Interview – schloss Hainer aus. Eine Kündigung für Neuer stehe „überhaupt nicht“ zur Diskussion, sagte der 68-Jährige bei BR24 Sport: "Beim FC Bayern München werden wir solche Dinge immer intern klären. Solche Dinge machen den FC Bayern aus und stark."

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Ob Neuer nach der Genesung von seinem Beinbruch noch als Kapitän tragbar sei, ließ Hainer indes offen. "Wir werden uns mit ihm zusammensetzen, das alles in Ruhe und professionell aufarbeiten und besprechen", sagte er: "Das Wichtigste ist, dass er gesund wird und wieder spielen kann. Dann sehen wir weiter." (wwi/sid)