Aufmerksamer Hobby-Historiker bemerkt den Vorfall
Bauer versetzt Grenzstein - Belgien wird größer, Frankreich kleiner

Früher fingen so Kriege an, heute wird glücklicherweise drüber gelacht: Weil ein Grenzstein ihm den Weg mit seinem Traktor versperrte, hat ein belgischer Landwirt die Grenze zwischen Belgien und Frankreich kurzerhand neu gezogen. Die Markierung wanderte um gut zwei Meter Richtung Frankreich. "Er hat Belgien größer und Frankreich kleiner gemacht, das ist keine gute Idee", scherzte der Bürgermeister des belgischen Dorfes Erquelinnes.
"Wir sollten in der Lage sein, einen neuen Grenzkrieg zu vermeiden"
Der Stein befand sich zwischen dem belgischen Grenzdorf Erquelinnes und Bousignies-sur-Roc, einer Gemeinde im Norden Frankreichs. Ein lokaler „Geschichts-Liebhaber“ soll die verschobene Grenze bei einem Waldspaziergang bemerkt haben, berichtete die BBC. Um exakt 2 Meter und 29 Zentimeter habe der Bauer den Stein verrückt.
"Ich war glücklich, meine Stadt war größer", sagte der belgische Bürgermeister David Lavaux dem TV-Sender TV1. Seine französische Amtskollegin Aurélie Welonek aus dem Nachbardorf Bousignies-sur-Roc sei jedoch nicht einverstanden gewesen, meinte er. Die sagte schmunzelnd: "Wir sollten in der Lage sein, einen neuen Grenzkrieg zu vermeiden."
Französisch-belgische Grenzkommission tagte zuletzt 1930
Ärger bekommt der belgische Bauer nicht, sofern er den Stein wieder an die richtige Stelle setzt. "Wenn er guten Willen zeigt, wird er kein Problem haben, wir werden dieses Problem einvernehmlich lösen", sagte Bürgermeister Lavaux.
Falls keine pragmatische Lösung gefunden wird, könnte der Fall beim belgischen Außenministerium landen. Das müsste dann eine seit 1930 ruhende französisch-belgische Grenzkommission einberufen, so die BBC.