GDL-Streik hat begonnen

Seit 2 Uhr morgens: Lokführer legen Bahnverkehr lahm

Eine abgestellte Lokomotive der Deutschen Bahn (DB) steht am 04.05.2015 im Bahnhof in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern). Die Lokführergewerkschaft GDL hat ab dem 04.05.2015 erneut zu Streiks aufgerufen. Ab 15 Uhr soll der Güterverkehr bestreikt werden, ab 05.05.2015 auch der Personenverkehr bis einschließlich 10.05.2015. Foto: Jens Büttner/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Lokführer streiken
dpa, Jens Büttner

Es werden zwei harte Tage für alle Pendler und Bahnfahrenden: Der Lokführerstreik der GDL läuft seit Mittwochmorgen, 2 Uhr – und die Auswirkungen sind bereits spürbar, wie ein Sprecher der Bahn erklärte. Tausende Fahrgäste müssen improvisieren, es gelten Ersatzfahrpläne. Im Fernverkehr soll noch etwa jeder vierte Zug fahren. Auch im Regionalverkehr und bei den S-Bahnen dürfte es teils erhebliche Ausfälle geben.

Bahnstreik: Fahrgäste können sich online informieren

Die Bahn versucht mit einem Ersatzfahrplan dennoch in den einzelnen Bundesländern die wichtigsten Strecken abzudecken. Regionalbahnen fahren teilweise im Zweistundentakt, S-Bahnen im Stundentakt.

Beispielsweise in Sachsen und Sachsen-Anhalt fahren Züge teilweise aber nur im Drei- oder Vierstundentakt, in Mecklenburg-Vorpommern wird auch auf Busse als Ersatzverkehrsmittel zurückgegriffen, wie die Bahn in ihrem Mindestersatzfahrplanangebot mitteilte.

In Berlin gab die Bahn allein für elf Strecken der Regionalbahn bekannt, dass weder ein Ersatzfahrplan noch ein Busersatzverkehr angeboten werden kann.

Bahnstreik trifft auch viele Urlauber

Auch viele Urlauber werden betroffen sein, denn: Der Ausstand trifft die Fahrgäste mitten in der Ferienzeit. In 11 der 16 Bundesländer sind Schulferien. Die Bahn bat Fahrgäste, nicht notwendige Reisen zu verschieben.

Dafür gibt es eine neue Kulanzregelung: Alle Reisenden, die ihr Ticket vom 11., 12. oder 13. August aufgrund des Streiks nicht nutzen, können damit bis einschließlich zum 20. August flexibel fahren.

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Bahn streicht 75 Prozent der Fernzüge für zwei Tage

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hatte nach einer Urabstimmung ihre Mitglieder im Bahnkonzern am Dienstag zu einem Arbeitskampf aufgerufen. Nach dem Start des Streiks im Güterverkehr am Dienstagabend, wird seit Mittwochmorgen der Fern- und Regionalverkehr für 48 Stunden bundesweit bestreikt. Für Mittwoch und Donnerstag hat die Deutsche Bahn 75 Prozent ihrer Fernzüge gestrichen.

Welche Rechte Sie als Arbeitnehmer haben, wenn Sie durch den Streik zu spät zum Dienst kommen, erklären wir hier.

Bei einer Urabstimmung hatten 95 Prozent der teilnehmenden GDL-Mitglieder für einen Arbeitskampf gestimmt. Damit wurde die notwendige Zustimmung von 75 Prozent weit übertroffen worden. Die GDL will eine Nullrunde im laufenden Jahr nicht akzeptieren, verlangt eine Corona-Prämie von 600 Euro und Einkommenssteigerungen von insgesamt 3,2 Prozent bei einer Laufzeit von 28 Monaten. (ana/dpa)