So viele Menschen wie noch nie im Zügen unterwegs
Bahn-Netz muss in ganz Deutschland saniert werden – Wissing macht es beim Bund zur „Chefsache“

Dem maroden Schienennetz der Deutschen Bahn steht eine weitreichende Sanierung bevor, das ist mittlerweile allen Beteiligten bewusst. Die Dringlichkeit wird nun dadurch noch deutlicher, dass der Bund dieses Thema weiter voranschiebt.
Im Jahr 2024 soll die erste Generalsanierung des ersten Schienenkorridors starten, das erklärten Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Bahn-Chef Richard Lutz am Mittwoch in Berlin. Für Wissing ist klar: „So wie es ist, kann es nicht bleiben. Ich will die Probleme angehen und lösen, indem ich sie zur Chefsache mache.“
Deutsche Bahn muss wachsen - und modernisieren
Bei der Generalsanierung stehen die wichtigsten Schienenkorridore im Fokus, wodurch sich das hoch belastete Netz bis 2030 zu einem Stabilitätsanker für die gesamte Schiene entwickeln soll.
Bereits Ende Mai hatte Lutz bei einer Pressekonferenz Alarm geschlagen und hinsichtlich des maroden Schienennetzes geklagt: „Wir haben ein kurzfristig kaum auflösbares Dilemma: gleichzeitig wachsen und modernisieren.“ Denn aktuell sei die Betriebslage kritisch, die Verspätungen nähmen zu, es gebe eine Rekordzahl an Baustellen und der Modernisierungsbedarf werde weiter steigen.

Rekord im Mai
Der Bahn-Chef hatte zudem darauf hingewiesen, dass die Bahn ihr Pünktlichkeitsziel von 80 Prozent im Fernverkehr verfehlen und „signifikant davon weg sein“ werde.
Gleichzeitig konnte Lutz aber auch neue Rekorde vermelden: So waren mit 13,5 Millionen Fahrgästen im Monat Mai so viele Menschen wie noch nie mit der Deutschen Bahn unterwegs und die Anzahl der eingesetzten Züge hat auch einen neuen Höchststand erreicht.
(Reuters/nul)