Pesto kann ja jeder...Es ist Bärlauch-Saison! Fünf einfache Rezepte für die Frühlingsküche

08.04.2023, Hessen, Bad Vilbel: Eine Frau in einem bunten Pulli sammelt im Bad Vilbeler Stradtwald wild wachsende Bärlauchblätter. Der Bärlauch ist eine die Heil- und Gewürzpflanze, die im Volksmund aufgrund ihres Geruches auch «Wilder Knoblauch» genannt wird. Beim Sammeln ist allerdings Vorsicht geboten: Die Blätter können recht leicht mit den äußerst giftigen Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen verwechselt werden. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Achtung beim Sammeln! Bärlauch kann man auch mit giftigen Maiglöckchen verwechseln.
fru, dpa, Frank Rumpenhorst
von Carmen Gocht

Zwischen März und Juni ist Bärlauchsaison!
Der „wilde Knoblauch" ist die perfekte Alternative zu echtem Knoblauch, denn er macht kein Knobi-Fähnchen. Gleichzeitig kann Bärlauch aber auch beispielsweise Schnittlauch ersetzen. Das meiste Aroma entfaltet das Kraut dabei, wenn es nicht erhitzt und roh verzehrt wird. Wie das am besten gelingt? Wir verraten’s!

Simples Rezept für Bärlauch-Butter

Bärlauch-Butter
Simpel, aber sooo lecker! Bärlauchbutter ist schnell selbst gemacht.
iStockphoto

Bärlauch-Butter selbst zu machen, dauert nur etwa eine halbe Stunde, allerdings müssen die Zutaten später für mindestens drei Stunden eingefroren werden, damit aus ihnen eine feste Buttermasse wird.

Die Zutaten:

  • 250 g Butter (oder vegane Margarine)

  • 150 g Bärlauch

  • 2 TL (selbst gemachten) Senf

  • 1 TL Currypulver

  • 2 EL Zitronensaft

  • Abrieb einer Bio-Zitrone

  • Salz und Pfeffer

Legt die Butter oder Margarine auf die Heizung oder an einen anderen warmen Ort, um sie weich werden zu lassen. In der Zwischenzeit den Bärlauch waschen und das Wasser abschütteln, dann klein hacken. Anschließend die Butter mit dem Bärlauch zusammen in eine Rührschüssel geben und beides gut vermischen. Senf, Currypulver, Zitronensaft sowie Zitronen-Abrieb zur Mischung dazugeben. Zum Schluss nach Belieben Salz und Pfeffer hinzufügen und alles kräftig umrühren. Füllt die Bärlauch-Butter in Förmchen um und friert sie für mindestens drei Stunden ein.


Tipp:
Ihr könnt die Bärlauch-Butter mit geriebenem (veganem) Käse verfeinern. Damit wird der würzige und salzige Geschmack der Bärlauch-Butter noch verstärkt.

Rezept für frische Bärlauch-Feta-Creme

Die frische Creme ist im Handumdrehen zubereitet. Im Gegensatz zur Bärlauch-Butter muss sie auch nicht erst kalt gestellt werden, bevor ihr sie euren Gästen serviert.

Ihr benötigt:

  • 150 g Feta

  • 1 Bund Bärlauch (ca. 100 g)

  • 2 Esslöffel Frischkäse

  • 1 Esslöffel Olivenöl

  • Chiliflocken

Den Feta mit den Händen zerbröseln und in einen flachen Suppenteller geben. Mit einer Gabel den Frischkäse und das Öl unterarbeiten, bis eine cremige, feinkörnige Masse entsteht. Dann die gehackten Bärlauchblätter untermischen und mit Chiliflocken abschmecken. Die Bärlauch-Käsecreme schmeckt herrlich auf frischem Toastbrot, Baguette oder Fladenbrot.

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Selbstgemachtes Bärlauch-Salz - so geht's!

Die Herstellung der Salzmischung ist denkbar einfach.

Für das Grundrezept brauch ihr nur zwei Zutaten:

  • Salz

  • möglichst frisch geernteten Bärlauch

Als Erstes den Bärlauch gründlich waschen. Trocknet die Blätter mit einem Küchentuch ab oder gebt sie in eine Salatschleuder. Anschließend die Stiele entfernen und die Blätter in Streifen schneiden. Zermahlt die Streifen in einem Mörser oder schneidet sie mithilfe eines Wiegemessers zu einer homogenen Masse. Dann das Salz mit der Bärlauchpaste verrühren und die Mischung auf einem Backblech verteilen. Optional könnt ihr das Bärlauch-Salz mit etwas Schärfe verfeinern, weißer Pfeffer oder Chilli eignen sich dafür besonders gut.

Das feuchte Salz sollte in der Sonne trocknen, so bleibt der Geschmack des Bärlauchs am besten erhalten. Das dauert etwa acht Stunden. Bei schlechtem Wetter könnt ihr das Bärlauch-Salz alternativ im Backofen bei etwa 50 Grad trocknen. Überprüft dabei aber regelmäßig, ob es bereits trocken ist und rührt es immer mal wieder mit einem Löffel um, damit es gleichmäßig trocknet. In etwa vier Stunden sollte es fertig sein.

Einmal trocken, könnt ihr das Bärlauch-Salz direkt in eine Gewürzmühle füllen oder fein mahlen, bevor ihr es in Schraubgläser füllt.

Tipp: Da getrocknete Bärlauchblätter schnell an Geschmack verlieren, sollten sie am besten gleich nach dem Sammeln verarbeitet werden.

Im Video: Wer braucht schon Avocado, Goji & Co.? Die Geheimwaffe Bärlauch wächst bei uns

Einfaches Rezept für Bärlauch-Öl

Bärlauch-Öl ist eine weitere Möglichkeit, das Wildgemüse zu verarbeiten und gleichzeitig haltbar zu machen.

Zutaten für 500ml Öl:

  • 100 g Bärlauch

  • 500 ml Pflanzenöl (z.B. Olivenöl)

Wascht den Bärlauch und tupft ihn vorsichtig trocken. Stellt sicher, dass der Bärlauch auch wirklich trocken ist, bevor ihr ihn weiterverarbeitet. Andernfalls kann er leicht faulen und das Öl verderben. Hackt den Bärlauch grob mit einem scharfen Messer und füllt ihn in ein Glasgefäß. Jetzt das Glas mit dem Öl auffüllen. Der Bärlauch sollte vollständig mit Öl bedeckt sein und nicht an der Oberfläche schwimmen. Gegebenenfalls könnt ihr das Glas etwas schwenken, um die Blätter an der Oberfläche zu bedecken. Geht dabei vorsichtig vor und schüttelt das Öl nicht zu doll. Anschließend das Glas beziehungsweise die Flasche verschließen und das Bärlauch-Öl zwei bis drei Wochen an einem kühlen, dunklen Ort lagern.

Nach zwei bis drei Wochen ist das Bärlauch-Öl gut durchgezogen und hat den Geschmack des Bärlauchs angenommen. Zum Schluss das Öl mit den Bärlauchblättern durch ein Sieb gießen und das Öl auffangen. Die Blätter gut ausdrücken, damit möglichst wenig Öl verloren geht.

Jetzt kann die feine Essenz in eine wiederverschließbare Flasche abgefüllt werden.

Wer braucht schon Knoblauch? Bärlauch-Paste ist der perfekte Ersatz

Bärlauch-Paste ist sehr einfach herzustellen – aus Zutaten, die garantiert jeder zu Hause hat.

Ihr benötigt:

  • 100 g Bärlauchblätter

  • 7 g Salz

  • 100 ml Olivenöl

Die Blätter in feine Streifen schneiden. Eine etwa ein Zentimeter dicke Lage Bärlauch in ein Schraubglas geben, eine Prise Salz darüber streuen und mit etwas Öl übergießen. Lage für Lage fortfahren, bis das Glas voll ist. Dabei hin und wieder die Blätter mit einem Löffel zusammendrücken. Genügend Öl darüber geben, sodass alle Blätter bedeckt sind. Zum Schluss das Glas fest verschließen.

Bärlauch-Paste eignet sich als Zugabe zu allen herzhaften Gerichten, die sonst auch mit Knoblauch verfeinert werden. Sie ist im Kühlschrank etwa drei bis vier Wochen lang haltbar.