Er erstickte unter den Polstern
Mutter war nur kurz im Bad: Baby Ryder von Sofa getötet

Es ist der Alptraum einer jeden Mutter: Mama Nicaela Bier lässt ihre Kinder für zwei Minuten aus den Augen, weil sie auf Toilette muss. Doch als sie wiederkommt, ist eines der Kinder tot, erstickt in der Aufbewahrungsbox unter dem Sofa.
Mama Nicaela steht noch immer unter Schock
„Ich werde nie verstehen, warum er nicht mehr da ist, und mein Herz wird für immer gebrochen sein.“ Mit diesem Satz beschreibt die 28-jährige Nicaela aus Las Vegas der britischen Zeitung „Sun“, wie sie sich seit dem Tod ihres Sohnes Ryder fühlt. An ihrem ersten Muttertag mit ihrem Sohn stirbt dieser bei einem schrecklichen Unfall mit ihrem Sofa.
„Es war ein elektrischer Dreisitzer“, erzählt sie, „und jedes Teil hatte einen Knopf, mit dem es gesteuert werden konnte.“ Zum Beispiel, um die Sitzfläche nach oben zu fahren, um in den Aufbewahrungsboxen darunter, Decken oder Auflagen verstauen zu können. Bereits als sie und ihr Ehemann Joshua das Sofa 2021 kaufen, macht sie sich Gedanken. Das Sofa könne womöglich gefährlich werden für ihre neugierige Tochter Aubreanna und den elf Monate alten Ryder. Doch sie habe die Sorge verdrängt und sich gesagt, dass sie nicht so dumm sein solle und alles gut werden würde. Und für knapp ein Jahr ist das auch der Fall – bis zum 08. Mai 2022.
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Ryder erstickt unter den Sitzpolstern
Während Papa Josh einkaufen ist, spielen Aubreanna und Ryder still im Wohnzimmer. Nicaela beschließt, kurz auf Toilette zu gehen. „Ich hörte etwas, das wie das Fallenlassen eines Spielzeugs klang, aber es war kein Weinen zu hören", sagt sie. Dann habe Aubreanna nach ihrem Bruder gerufen und mit Nicaela zusammen begonnen, nach dem Baby zu suchen. Sie schauen in alle Zimmer, öffnen alle Schränke, rufen nach dem kleinen Ryder.
„Ein paar Minuten vergingen, und ich spürte einen kleinen Schauer der Sorge", erinnert Nicaela sich. „Ich überprüfte die Vorder- und Hintertür, nur für den Fall, dass ich sie irgendwie offengelassen hatte. Aber das war nicht der Fall, und Ryder war nirgends zu sehen oder zu hören.“ Die junge Mutter bekommt es mit der Angst zu tun. "Als die Minuten verstrichen und Ryder immer noch nicht zu sehen war, wurde mir schlecht vor Angst. Dann sah ich auf die Couch und mein Magen sank auf den Boden."
Alles an der Couch habe normal ausgesehen, trotzdem öffnet Nicaela die Sitzfläche des mittleren Sitzes – und findet ihren Sohn. „Es ist unmöglich zu beschreiben, wie es sich anfühlte, Ryder dort zu sehen, leblos und gefangen hinter der Metallstange des Sessels", sagt sie. "Es war, als sei die Zeit stehen geblieben, als ich ihn herauszog und sein bläulich-violettes Gesicht sah."
Die Couch ist fort, doch das Haus bleibt verflucht
Aubreanna habe beim Spielen den Sitz geöffnet und dann wieder geschlossen, ohne zu merken, dass Ryder in der Zwischenzeit in die Box geklettert sei. Obwohl Nicaela sofort den Rettungsdienst und ihren Ehemann anruft und beginnt, ihren Sohn zu beatmen, hat der das Kind keine Chance mehr. Wochenlang wird Ryder im Krankenhaus beatmet, doch er erholt sich nicht mehr von den Minuten ohne Sauerstoff im Sofa.
„Ryders Gehirnverletzungen waren so schwer, dass er nie wieder in der Lage sein würde, selbstständig zu gehen, zu atmen oder zu essen. Er würde nie sprechen, und sie wussten nicht, ob er überhaupt sehen würde“, so Nicaela. Sie verlegen Ryder ins Hospiz, wo er Ende Mai, nur drei Wochen nach dem Unfall, stirbt. Das Sofa sei zwar verschwunden, doch die Familie lebt noch immer im selben Haus. "Ich hasse es, hier zu sein", sagt Nicaela. Sie haben das Haus gekauft, damit die Kinder mehr Platz haben: „Jetzt fühlt es sich an, als sei es verflucht.“
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Für Nicaela ist vor allem wichtig, dass Aubreanna sich keine Schuld am Tod ihres Bruders gibt, es sei einfach ein schrecklicher Unfall gewesen. Warum habe sie diese Couch jemals in ihr Haus geholt? Trotzdem versucht sie weiterhin stark zu sein – auch für ihre Tochter. Um das zu erreichen, sammeln Freunde von Nicaela und Josh gerade Spenden. Die Familie solle sich in ihrer Trauer nicht noch Sorgen um die Rechnungen machen müssen, heißt es auf der Spenden-Website bei „gofundme“. Die Familie wolle das Bewusstsein schärfen, damit ein solch tragischer Unfall nie wieder passiere. „Er hat wirklich jeden Moment seines Lebens genossen“, erzählt Nicaela, „auch, wenn es so kurz war.“ Über ihn zu sprechen, sei nun ihre Art, die Erinnerung an ihn wachzuhalten.“ (jbü)