Fehldiagnose: Seltene Leukämie-Erkrankung erst nach einem Jahr erkannt
Ein Jahr lang lebt die 13-jährige Ayisha Green aus England mit einer seltenen Form von Leukämie – ohne es zu wissen. Lange wurden ihre Beschwerden für eine Mandelentzündung gehalten, erst nach sechs Arztbesuchen konnte die Krebserkrankung festgestellt werden. Jetzt ist die Schülerin in Behandlung und wartet auf eine überlebenswichtige Knochenmarkspende.
13-Jährige hat plötzlich keinen Hunger mehr
Über ein Jahr lang leidet die junge Ayisha immer wieder an Halsschmerzen. Der Arzt stellt eine harmlose Diagnose: eine Mandelentzündung. Doch irgendwann hat die 13-Jährige auch keinen Hunger mehr und verliert sehr schnell die Hälfte ihres Gewichts. Ihre Familie glaubt zunächst, dass Ayisha unter einer Essstörung leidet. Erst beim sechsten Arztbesuch in einem Jahr voller Halsentzündungen nimmt der Arzt bei dem Mädchen Blut ab und stellt dabei fest: Ayisha leidet unter einer seltenen Form von Blutkrebs. Nur 2.600 Menschen in England erkranken jährlich an dieser Form von Leukämie. Eine Diagnose, bei der das Mädchen nicht nur eine Chemotherapie durchmachen muss, sondern auch auf eine Knochenmarkspende angewiesen ist.
Für Ayishas Mutter Jayne ist die Diagnose ein riesiger Schock. Doch die 13-Jährige fragt ihre Mama gleich, ob sie ihre Haare verliere und schlägt vor, zusammen eine Perücke zu kaufen. Von so viel Stärke ist die 40-jährige Jayne schwer beeindruckt: "Ich dachte, sie würde aufgebracht reagieren und weinen, aber sie hat es richtig gut aufgenommen."
Warten auf passenden Knochenmarkspender
Durch die schwere Zeit ist die Familie noch enger zusammen gewachsen und gibt sich gegenseitig viel Halt. Ayisha ist zurzeit im Krankenhaus in Manchester und bekommt ihre zweite Chemotherapie. Außerdem wartet die fünfköpfige Familie auf einen passenden Knochenmarkspender. Beide Brüder der 13-Jährigen kämen in Frage, doch Gewissheit über die Eignung als Spender gibt es erst in einigen Wochen.
Schulunterricht erhält sie am Krankenhausbett und in zwei Monaten darf sie auch wieder für ein, zwei Wochen nach Hause. Doch dann geht es für das mutige Mädchen weiter mit der Behandlung gegen die schwere Krankheit.
Leukämie: Eltern sollten auf einen Bluttest bestehen
Ayishas Mutter möchte andere Eltern mit dem Schicksal ihrer Tochter für die Krankheit sensibilisieren und rät Eltern: "Ich möchte, dass jeder weiß, wenn Ihre Kinder an einer Infektion leiden, die immer wieder auftritt, könnte das auch ein Zeichen für etwas Ernsteres sein." In diesem Falle solle man das bei einem Arzt abklären lassen und unbedingt auf einen Bluttest bestehen, erst so sei ja auch Ayishas Erkrankung festgestellt worden.