Autoimmunhepatitis - so hat Sina (24) mit der seltenen Krankheit zu kämpfen

Seltene Krankheiten werden meist erst sehr spät erkannt und dann gibt es häufig keine passenden Medikamente. Autoimmunhepatitis ist eine dieser seltenen Krankheiten, die enorme Folgen für den Betroffenen haben kann. Auch die 24-jährige Sina leidet daran. Das Fatale: zunächst erkannte kein Arzt ihre Krankheit und sie wurde mit der falschen Diagnose 'Magen-Darm-Grippe' nach Hause geschickt. Es wurde so schlimm, dass sie in die Notaufnahme musste. Im Video sehen Sie, wie die erkrankte Sina ihr Leben mit der seltenen Erkrankung bestreitet.

Was ist eine Autoimmunhepatitis?

Autoimmunhepatitis (AIH) ist eine seltene Leberkrankheit, bei der das eigene Immunsystem die eigenen Leberzellen angreift. Der Grund: das Immunsystem kann nicht mehr zwischen 'Fremd' und 'Eigen' unterscheiden, was dann zu einer Leberentzündung führen kann. Eine Autoimmunhepatitis kann im schlimmsten Fall zu Leberversagen oder zu einer Leberzirrhose führen. Warum das Immunsystem bei manchen Menschen so reagiert, ist noch ungeklärt. Vermutlich wird die Autoimmunkrankheit bei manchen Menschen genetisch vererbt. Ansteckend sei die Krankheit allerdings nicht.

Welche Symptome können bei der Autoimmunhepatits auftreten?

  • Müdigkeit

  • Heller Stuhl

  • Dunkler Urin

  • Fieber

  • Rheuma-ähnliche Gelenkschmerzen

  • Gelbfärbung der Haut/Augen

  • Haarverlust

  • Trockene Schleimhäute

  • Ausbleiben der Menstruation

Neben diesen Symptomen können aber auch durch weitere Erkrankungen wie z.B. Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes oder Nierenentzündungen ausgelöst werden. Da die Autoimmunhepatitis genetisch vererbt wird, sind diese zusätzlichen Erkrankungen ein Auslöser und nicht die Ursache der Krankheit.

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Ohne Therapie endet Autoimmunhepatitis tödlich

Sobald ein Facharzt die Autoimmunhepatitis diagnostiziert, wird eine Therapie mit Medikamenten eingeleitet, die die Funktionen des Immunsystems vermindern. Hierzu gehören Prednisolon oder Budesonid, die dann mit Azathioprin kombiniert werden, so die 'Deutsche Leberhilfe e.V.'. Neben- und Langzeitwirkungen wie Gewichtszunahme, ein aufgedunsenes Gesicht, Hautprobleme und Blutbildveränderungen sind bei diesen Medikamenten nicht auszuschließen.

Die AIH kann durch diese Medikamente zur Ruhe kommen, so dass eine normale Lebenserwartung möglich ist. Ohne jegliche Therapie führt die AIH in den meisten Fällen zum Tod.