Er nannte sich "Patriarch"
Australien: Sex-Guru hält Frauen wie Sklavinnen und zwingt sie zur Prostitution

Ein obskurer Sexualverbrecher ist der australischen Bundespolizei AFP ins Netz gegangen. Der Ex-Soldat bezeichnet sich selbst als "Patriarch" eines Kultes namens "Haus Cadifor". James Robert Davis soll Frauen wie Sklavinnen gehalten und zum Sex mit ihm sowie zur Prostitution gezwungen haben. In einem Fall bringt ihn das jetzt vor Gericht, doch es gibt weitere schwerwiegende Vorwürfe und möglicherweise auch weit mehr Fälle. Die Ermittlungen dauern an.
Opfer wurde "täglich sehr, sehr schwer körperlich, sexuell und psychisch misshandelt"
In dem jetzt angeklagten Fall soll Davis eine Frau zwischen 2012 und 2015 für seinen seltsamen Kult angeworben und manipuliert haben. Die Polizei spricht von "fortschreitendem körperlichen, sexuellen und psychischen Missbrauch und Erniedrigung“.
Die Ermittler glauben, dass er die Frau zur Prostitution gezwungen hat. Als sie aussteigen wollte, soll er sie verprügelt und ihr angedroht haben, sie umzubringen. Die Taten sollen sich in Maroubra, einem Vorort von Sydney, ereignet haben. Eine Sprecherin sagte, er habe sein Opfer „täglich sehr, sehr schwer körperlich, sexuell und psychisch misshandelt“.
Selbst veröffentlichte Youtube-Videos zeigen ihn bei BDSM-Praktiken

Bis zu seiner Festnahme lebte Davis mit sechs Frauen auf einem Grundstück in der Nähe von Armidale, einer Kleinstadt im australischen Bundesstaat New South Wales mit rund 20.000 Einwohnern. Ob sie wussten, was auf dem heruntergekommen wirkenden Gelände vor den Toren ihrer Gemeinde vor sich ging, ist nicht bekannt.
Dagegen weiß man, dass Davis kein unbeschriebenes Blatt ist. Er träumte davon, seine Fantasien als Serie darzustellen. Von ihm selbst veröffentlichte Youtube-Videos zeigen ihn bei BDSM-Praktiken mit einer Frau, die nur Unterwäsche trägt, er fesselt die Frau, später küssen sie sich. Bei den Durchsuchungen der Polizei auf seinem Grundstück wurden zahlreiche Utensilien gefunden, die auf einen Sado-Maso-Zusammenhang hindeuten.
Frauen mussten "Sklavenverträge" unterschrieben

Laut Polizei hatten die Frauen regelrechte "Sklavenverträge" unterschrieben, nach denen sie sich "im Besitz" von Davis befänden. Bereits im August 2018 berichtete unter anderem der "New Zealand Herald" über eine Serie im Internet, in der sich der selbsternannte Patriarch für seinen "polyamorösen BDSM-Lebensstil" feiert.
Darin zu sehen sind Ausschnitte, in denen Davis auf einem Sofa sitzt, während vier Frauen vor ihm knien. Die vier Frauen werden als "seine Frau C., die Freundinnen H. und S. sowie die Verlobte H." bezeichnet (Anmerkung: Wir haben die Namen der Frauen abgekürzt, da die AFP ausdrücklich darum bittet, sämtliche beteiligte Frauen möglichst nicht zu identifizieren).
Sexpartys und Käfige - Davis wollte unterwürfige Frauen

Medienberichten zufolge mussten sie an Sexpartys teilnehmen und sich Davis gegenüber unterwürfig verhalten. So hätten sie ihn "Meister " nennen und darum bitten müssen, das Badezimmer benutzen zu dürfen.
Ein Foto aus einem Social-Media-Beitrag zeigt einen mit Kissen ausgelegten Käfig. Davis wird hierzu zitiert: "Ich denke, jeder Mann braucht einen Käfig in seinem Zimmer." Das würde helfen, "zusätzliche Freundinnen und Übernachtungen verwalten" zu können. "Ich dachte anfangs, ein Käfig wäre eine große Strafe, aber das ist falsch." Nachdem er die Käfige "etwas bequem gemacht" habe – vermutlich meinte er damit die Kissen –, sei es "schwierig gewesen, die Mädchen wieder heraus zu bekommen."
Selbsternanntem Sex-Guru drohen 25 Jahre Haft
Angesichts dessen, was bisher über den Fall bekannt ist, dürfte Davis künftig die Welt für einige Jahre selbst durch Gitterstäbe betrachten. Die ihm zu Last gelegten Sexualverbrechen und Prostitutionsvorwürfe könnten ihn zwischen 15 und 20 Jahre ins Gefängnis bringen, Sklaverei kann in Australien mit bis zu 25 Jahren Haft bestraft werden.