"Rider of the year" Janne-Friederike Meyer-Zimmermann im RTL-Gespräch

"Pferd Messi ist jetzt schon mein Superstar"

19.02.2023, Schleswig-Holstein, Neumünster: Pferdesport/Springreiten: Großer Preis (Finale der Riders Tour). Janne-Friederike Meyer-Zimmermann (M) wird bei der Siegerehrung von Sophie Hinners (l) und Mathias Norheden Johansen mit einer Sektdusche gefeiert. Meyer-Zimmermann hat die Gesamtwertung der Riders Tours gewonnen. (zu «Meyer-Zimmermann Gesamtsiegerin der Riders Tour») Foto: Stefan Lafrentz/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Janne-Friederike Meyer-Zimmermann (M.) genießt die Champagner-Dusche bei der Siegerehrung
stefan lafrentz, dpa, Stefan Lafrentz

Was ein Comeback! Profi-Reiterin Janne-Friederike Meyer-Zimmermann (42) hat sich erneut den Titel „Rider of the year“ auf der Riders Tour gesichert – zum zweiten Mal nach 2015. Und das trotz Platz 20 beim Final-Turnier in Neumünster. Nach einem Jahr, das für die Pinnebergerin keineswegs leicht war. Mit RTL spricht Sie über Ihren Erfolg.

Erst Punkt-Abzug, dann Titel!

19.02.2023, Schleswig-Holstein, Neumünster: Pferdesport/Springreiten: Großer Preis (Finale der Riders Tour). Janne-Friederike Meyer-Zimmermann reitet auf Messi van't Ruytershof. Meyer-Zimmermann hat die Gesamtwertung der Riders Tours gewonnen. (zu "Meyer-Zimmermann Gesamtsiegerin der Riders Tour") Foto: Stefan Lafrentz/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In Aktion: Janne-Friederike Meyer-Zimmermann auf Pferd Messi
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Rückblick: Das sportliche Drama beginnt vor einem Jahr, nach der Geburt ihres Sohns Friedrich. Kurz nach der Geburt steigt sie wieder aufs Pferd, denn sie „fühlt sich fit“, erklärt sie damals „BILD“. Doch für den Weltverband ist das zu früh. Denn die Regeln des Weltverbands FEI sind gnadenlos! Das Regelbuch legt fest, dass sie 50 Prozent der Weltranglistenpunkte behält, wenn sie sechs Monate pausiert – doch Meyer-Zimmermann legt zwei Wochen früher los.

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Bitter: Meyer-Zimmermann werden nicht 50, sondern 100 Prozent abgezogen! Es folgt der Absturz von Weltranglistenplatz 107 auf 270! Starts bei großen Weltcup-Turnieren im In- und Ausland sind damit unmöglich – praktisch ein Berufsverbot!

Zimmermann zu RTL: „Natürlich habe ich mich riesig gefreut. Ein Jahr nach der Geburt meines Sohns Friedrich und dem Comeback ist der zweite Titel schon sehr besonders.“

Irre: Eine Woche zuvor war sie noch vom Pferd gefallen – ihr Start stand auf der Kippe! „Das war sehr unglücklich. Ich war auch kurz bewusstlos und hatte eine Gehirnerschütterung. An dieser Stelle muss ich meinem Team sehr danken, das mit Messi trainiert hat. Ich konnte mich wie immer auf meine Kolleginnen und Kollegen verlassen.“

Jetzt der Titel

Ein Start war auch wichtig, sonst hätte sie den Titel nicht gewinnen holen können. sie kämpft sich zurück – gewinnt auf der Riders Tour bei vier Starts zwei Springen und wird einmal zweite.

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Zugleich hat sie in einem anderen Kampf schon einen Teilerfolg erreicht. Vor einem Jahr gründete sie die Initiative EqualEquest. Ziel, die Senkung der Pause für schwangere Frauen. Und tatsächlich: „Wir sind noch nicht ganz am Ziel, aber wir haben es schon geschafft, dass Frauen nach der Schwangerschaft nur noch drei statt sechs Monate pausieren müssen. Grundsätzlich finden wir aber, dass jede Frau für sich selbst Verantwortung übernehmen können sollte.“ Und weiter: „ Die Gleichstellung im Reitsport das Männer und Frauen bis zum olympischen Niveau in der gleichen Konkurrenz antreten, ist aus meiner Sicht einzigartig. Dann sollte es daran nicht scheitern.“

Ihr nächstes großes sportliches Ziel: Erst mal ein gutes Jahr und dann Paris.

„Messi, der übrigens jetzt schon mein Superstar ist. wäre dann 12. Also ein perfektes Alter für Olympia.“