Unfassbarer Vorfall in Auckland
Busfahrer will Streit beenden - Mädchen versucht, ihm das Auge auszukratzen

Während des jüngsten Corona-Lockdowns im neuseeländischen Auckland ist ein 69-jähriger Busfahrer einer der Menschen, der das öffentliche Leben mit seinem Einsatz am Laufen hält. Seinen Namen möchte er nicht nennen, aber seine Geschichte erzählen. Eigentlich hatte er drei Teenager, zwei Mädchen und einen Jungen, beim Einsteigen in seinen Bus nur gebeten, sich zu benehmen und ihr Ticket abzustempeln. Plötzlich attackierte ihn eine der 14-Jährigen und drohte, ihm die Augen auszukratzen, wie neuseeländische Medien berichten. Und das war noch nicht alles.
Busfahrer blutüberströmt zurückgelassen
Es war morgens gegen halb neun, erinnert sich der Busfahrer, als die drei Jugendlichen zustiegen. „Ich habe mich zu ihnen gewandt und ihnen gesagt, dass sie ihr Ticket abstempeln müssen“, sagt er der Zeitung „New Zealand Herald“. Dann sei die Situation außer Kontrolle geraten. „Eine der Jugendlichen hat mich mit ihren Fingernägeln gekratzt. Sie wollte mir die Augen ausstechen“.
Auch die anderen beiden Teenager mischten sich ein, es kam zu einem Handgemenge. Der 69-Jährige sagt in dem Interview, er habe die Jugendlichen nicht geschlagen, wohl aber sein Körpergewicht eingesetzt, um sich zu verteidigen. Am Ende war seine Brille zertrümmert, er hatte Kratzspuren und blaue Flecke im Gesicht.
"Sie haben mich angespuckt und wollten mir Covid geben"

Besonders fassungslos machte ihn aber, dass eines der Mädchen ihn anspucken und ihn mit dem Coronavirus infizieren wollte: „Obwohl sie eine Maske trug, konnte ich hören, wie sie den Schleim in ihrer Kehle sammelte“, sagt er der Zeitung. Schließlich gelang es ihm, die Polizei zu rufen. Die Beamten nahmen die drei Teenager vorübergehend fest.
Tochter sammelt Spenden für verprügelten Vater
Gabrielle Wildbore macht der feige Angriff auf ihren Vater traurig. Vor allem, weil er als ehemaliger Polizist und Soldat niemand sei, der sich schnell provozieren und einschüchtern lasse. „Das ist inakzeptabel, wie sich manche Leute verhalten. Und dann auch noch im Lockdown, wo Social Distancing wichtig ist. Mein Vater verdient es, in seinem Beruf sicher zu sein“, sagt sie dem „New Zealand Herald“. Ihr Vater fahre mit fast 70 nicht Bus, weil er das so gerne mache, sondern weil er es müsse, so Wildbore.
Bei dem Angriff ging die umgerechnet rund 470 Euro teure Brille ihres Vaters zu Bruch, die er zum Fahren dringend braucht. Um sie zu ersetzen, fehlte ihm das Geld. Deshalb hat die Tochter eine Spendenseite eingerichtet. Inzwischen (Stand: 31. August 2021) sind statt der angestrebten 470 Euro für die Brille umgerechnet mehr als 14.000 Euro zusammengekommen. Darüber ist die Tochter wahnsinnig dankbar. „Durch eure überwältigende Großzügigkeit kann sich mein Papa jetzt sogar eine kleine Auszeit leisten, um sich von seinen Verletzungen zu erholen. Körper und Seele können sich erholen“, schreibt Gabrielle Wildbore auf der Seite „givealittle.co.nz“. (sbl)