Es geht um seine Staatsangehörigkeit und die Auslieferung des VerschwörungsideologenJustizskandal um Attila Hildmann - Berliner Staatsanwalt fällt auf seine Türkei-Lüge rein
Peinlicher Fehler der Berliner Justiz! Ex-Starkoch und Verschwörungsideologe Attila Hildmann hätte womöglich schon längst von der Türkei nach Deutschland ausgeliefert werden können. Wenn die Berliner Staatsanwaltschaft dem Koch nicht einfach geglaubt hätte, dass Hildmann auch die türkische Staatsangehörigkeit hat... Jetzt müssen die Berliner Juristen zugeben: Hat Hildmann gar nicht! Das Magazin stern hat den Fall aufgedeckt.
Attila Hildmann versteckt sich in der Türkei - Justiz nimmt seine Lüge für bare Münze
Seit fast zwei Jahren versteckt sich der ehemalige vegane Promikoch in der Türkei. Dorthin war Hildmann geflohen. Seit Februar 2021 wird er per Haftbefehl von der Berliner Staatsanwaltschaft gesucht. Er steht auf der Fahndungsliste von Europol und Interpol. Ihm wird unter anderem Volksverhetzung, das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger oder terroristischer Organisationen und Beleidigung vorgeworfen.
Hildmann hat seine Auslieferung nach Deutschland bisher verhindert – weil er behauptet hat, neben der deutschen auch die türkische Staatsangehörigkeit zu besitzen. Und weil die Türkei eigene Staatsbürger (und solche mit doppelter Staatsbürgerschaft) nicht ausliefert, hat die deutsche Justiz nichts unternommen. Jetzt gibt die Berliner Staatsanwaltschaft zu: „Die Ermittlungen laufen weiterhin und nach hiesiger Kenntnis besitzt der Beschuldigte nur die deutsche Staatsangehörigkeit“, sagte ein Sprecher der Berliner Generalstaatsanwaltschaft dem stern. Die Staatsanwaltschaft gehe seit April davon aus, dass Hildmann nur die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Damit könnte der ehemalige vegane Promikoch und gesuchte Volksverhetzer von der Türkei doch ausgeliefert werden.
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Wann wird Attila Hildmann nach Deutschland ausgeliefert? Berliner Staatsanwalt gibt sich bedeckt
Wie es zu dem peinlichen Irrtum der Berliner Staatsanwaltschaft kam – unglaublich! Als Hildmann 2013 einen deutschen Perso beantragt, behauptet er, er sei auch türkischer Staatsbürger. Überprüft hat das niemand!
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft lässt nun offen, ob die Bundesregierung inzwischen ein Auslieferungsgesuch an die Türkei gestellt hat. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) bezeichnete die gesamte Angelegenheit als „hochgradig peinlich“. Die GdP kritisierte die Arbeit der Staatsanwaltschaft: „Wir hätten erwartet, dass man sich nicht mit einfachen Aussagen zur Staatsangehörigkeit zufrieden gibt und derart narren lässt, sondern akribisch ermittelt und auch mit länderübergreifender Zusammenarbeit intensiv an der Vollstreckung des internationalen Haftbefehls arbeitet“, erklärte Gewerkschaftssprecher Benjamin Jendro. (rsa/ dpa)
