Ernährung kann positiven Einfluss aufs Hören haben

Medikamente wie Aspirin können das Gehör schädigen - Doc Fleck klärt auf

Young woman with cupping hand behind ear and eavesdropping
Bestimmte Medikamente können das Gehör schädigen - vor allem bei hoher Dosierung oder dauerhafter Gabe
iStockphoto
von Mireilla Zirpins

Eine dauerhafte hochdosierte Einnahme von Medikamenten wie Aspirin kann das Gehör schädigen – auch schon in jungen Jahren. Doch das ist nicht das einzige, was unser Hörvermögen nachweislich verschlechtern kann. Dabei kann man eine Menge tun, um das eigene Gehör zu schützen und zu erhalten – zum Beispiel auch über die Ernährung. Eine Herzensangelegenheit für RTL-Gesundheitsexpertin und Internistin Dr. Anne Fleck!

Disco, Bundeswehr, Medikamente - das alles kann unser Gehör schädigen

„Ich mag mein Ohr, auch optisch“, gesteht Doc Fleck. Und so freut sie sich besonders über die Zuschrift einer 37-jährigen Hörerin, die wegen ihrer mittelschweren Schwerhörigkeit seit fünf Jahren ein Hörgerät trägt – wie ihre ganze Familie. Die Hörerin will von der Internistin und Ernährungsmedizinerin wissen, ob Ernährung der Schlüssel sein könnte, um ihr Gehör auf dem jetzigen Level zu erhalten oder die Situation sogar zu verbessern.

Doc Fleck geht erstmal einen Schritt zurück – zu den Ursachen von Schwerhörigkeit, auch wenn bei der Hörerin eine genetische Veranlagung nahe liegt. „Das sieht man ja, dass zunehmend jüngere Menschen leider auch mit einem Hörgerät rumlaufen. Ich hab immer meiner einen Patentochter gesagt: ,Pass in der Disco auf.‘“ Patentante Doc Fleck weiß nicht nur aus dem Medizinstudium, was die häufigsten Ursachen für Gehörschädigungen oder Gehörverlust sind: nämlich laute Geräusche, also die physische Schädigung des Hörapparats. Ein Freund von Doc Fleck hat sein Gehör auf einem Ohr bei einem Rockkonzert verloren – mit 16.

Sie berichtet von einem Patienten, dessen Gehör bei der Bundeswehr durch fehlenden Gehörschutz dauerhaft Schaden genommen hat. „Der hat das einfach nicht ernst genommen. Mit 19, 20 fühlst du dich unsterblich und schützt die Ohren nicht. Dann reicht manchmal schon ein heftiges Knalltrauma.“

Mehr als 100 Medikamente können unser Ohr schädigen

Aber auch Medikamente können oxotoxisch sein, also toxisch fürs Ohr. Dazu gehören auch weitverbreitete und frei verkäufliche Medikamente wie Asprin mit dem Wirkstoff ASS (für Acetylsalicylsäure), aber auch Antibiotika wie Azithromyzin oder Doxycyclin oder Malaria-Mittel wie Chloroquin. Die Folge: Wir hören unter Umständen schlechter, im schlimmsten Fall droht ein Verlust des Gehörsinnes.

„Glücklicherweise tritt diese Art von Nebenwirkungen aber nicht bei jedem auf“, ordnet Doc Fleck ein. „Bei platinhaltigen Chemotherapien wie Cisplatin ist die Wahrscheinlichkeit größer, bei anderen Medikamenten geringer. Ob das Gehör Schaden nehmen kann, hängt vor allem auch von individuellen Faktoren ab.“ Entscheidend ist laut Doc Fleck, wie lange und wie hoch dosiert wir das Medikament einnehmen oder ob wir gleichzeitig weitere Medizin mit oxotischem Potenzial einnehmen. Wer eine Nierenfunktionsstörung hat, scheidet Giftstoffe nicht so gut aus. Dazu spielt die genetische Dispositon eine Rolle.

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Geht ein Hörschaden durch Medikamente von selbst wieder weg?

„Leider lässt sich ein verschlechtertes Gehör/Hörverlust nach Abschluss der medikamentösen Therapie ohne individuelle Behandlung kaum regenerieren. Er lässt sich aber mit Geduld individuell behandeln“, erläutert Doc Fleck.

Als Präventivmedizinerin setzt sie deshalb auf bessere Vorsorge und empfiehlt Menschen, die ein Medikament einnehmen müssen, das potenziell ototoxisch ist, regelmäßig, d.h. vor und während der Therapie das Gehör prüfen zu lassen. „Nur durch einen frühen Hörtest und einen Vergleichsmaßstab kann man wie ein guter Detektiv erkennen, ob sich das Hörvermögen im Laufe der Therapie verändert. So lässt sich eine schwere Nebenwirkung früh entlarven.“

Was wir essen können, damit wir besser hören

Wie kann man nun mit einer guten Ernährung schlechtem Hören oder chronischem Gehörverlust gegensteuern? Doc Fleck empfiehlt vor allem hochwertige Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und Mineralien wie:

  • Magnesium

  • Kalium

  • Zink

  • Vitamin C und E ((als starkes Antioxidans)

  • B-Vitamine

  • Betacarotin

Mit einer Kombination aus den folgenden Lebensmitteln tun Sie Ihren Ohren auf jeden Fall etwas Gutes:

  • Bananen

  • Spinat

  • Karotten

  • Süßkartoffeln

  • Mandeln

  • Avocados

  • Rote Bete

  • Eier

  • Brokkoli

  • Feldsalat

  • gesunde Öle.

Natürlich sollten Sie immer auch auf Ihre individuelle Verträglichkeit achten. Welchen Krankheiten wir mit Nahrungsmitteln und moderner Medizin noch gezielt vorbeugen können, erläutert Dr. Anne Fleck ausführlich im Podcast.

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