Sieben Personen in Argentinien festgenommen

Cecilia (28) von einflussreicher Familie getötet? Mutter fordert Gerechtigkeit

Cecilia S. aus Argentinien wurde vermutlich ermordet - von ihrem eigenen Ehemann.
Auf den Bildern sehen sie glücklich aus - doch möglicherweise hat César S. seine Frau Cecilia umgebracht.
Telefe Argentina [AR TELEFE]

Anfang Juni bricht Gloria Romeros Welt plötzlich zusammen. Ihre geliebte Tochter Cecilia Strzyzowski verschwindet kurz vor ihrem 29. Geburtstag spurlos, die Polizei findet später menschliche Knochen.
Zwar ist bislang noch nicht bestätigt, dass die Knochen von Cecila stammen – doch die erschütternde Beweislage deutet darauf hin, dass Cecilia nicht mehr am Leben ist. Getötet, vermutlich von ihrem eigenen Ehemann César S. (19) und seinen Eltern, die einer politisch einflussreichen Familie angehören.

Cecilia (28) verschwunden: Polizei findet Knochen - Ehemann und Eltern unter Verdacht

Gloria Romero spricht mit dem TV-Sender Telefe Argentina über den mutmaßlichen Femizid an ihrer Tochter.
Gloria Romero ist nach dem Verschwinden ihrer Tochter in tiefer Trauer und kämpft für Gerechtigkeit.
Telefe Argentina

Auf den konkreten Verdacht kommen die Ermittler, da auf dem Grundstück von Cecilias Schwiegereltern zuletzt ein Feuer gelegt wurde. An der Brandstelle werden die menschlichen Knochenteile entdeckt, die nun in einem Labor analysiert werden sollen. Auch Cecilias Habseligkeiten wurden zunächst verbrannt und später dann von der Polizei gefunden. Dabei handele es sich um Kleidungsstücke, Ohrringe und vermutlichen Verlobungsring von Cecilia, wie lokale Medien berichten.

Gloria Romero ist von der Trauer um ihre Tochter überwältigt. „Warum nicht ich? Wenn sie ein Leben wollten, warum nicht meines? Ich hätte es gerne für meine Tochter gegeben“, sagt sie und kämpft mit den Tränen. Kurz vor ihrem 29. Geburtstag habe Cecilia noch viele Träume gehabt – „mehr als die Anzahl der Sterne am Himmel“.

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Mutmaßlicher Mord an Cecilia Strzyzowski: Dutzende demonstrieren für Gerechtigkeit

Cecilia Strzyzowskis Fall schlägt große Wellen. Amnesty International schaltet sich ein und am 2. Juli, einen Monat nach Cecilias Verschwinden, nehmen tausende Menschen neben Glorias Mutter an einer Kundgebung teil. Sie schreiten über die Brücke zwischen den Städten Resistencia und Corrientes, demonstrieren für Gerechtigkeit, halten Schilder und rosafarbene Luftballons in den Händen – Cecilias Lieblingsfarbe.

Für sie alle ist das Schicksal von Cecilia nicht nur ein tragischer Einzelfall. Sie alle wissen: In Argentinien sind Femizide beinahe alltäglich.

Allein im Jahr 2021 starben 220 Frauen, weil sie von ihren Partnern getötet wurden. Doch die Politik sieht zu und schweigt. Eine Demonstrantin sagt: „Wir haben es satt, wir sind so müde von unseren Politikern und der Regierung“. Auf einem Schild steht: „Ihr habt Ceci zum Schweigen gebracht, aber die Menschen aufgeweckt.“

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Trauer um Cecilia (28): Ehemann, Eltern und weitere Tatverdächtige festgenommen

In einer Pressekonferenz teilt die Polizei später mit, dass Cecilia Strzyzowskis Ehemann César S., seine Eltern und vier weitere Tatverdächtige festgenommen wurden. Für die Behörden gilt es nun, das Schicksal von Cecilia zu klären – nicht nur für die Mutter, sondern auch für alle Frauen im Land, die um ihre Sicherheit und die Sicherheit ihrer Töchter fürchten.

Die Ermittler gehen also weiter ihrer Arbeit nach – für Gloria Romero aber ist nichts, wie es war. Ihr bleibt nur die Erinnerung und ein Haarknäuel, das sie aufgehoben hat, als Cecilia als Kind zum ersten Mal einen Haarschnitt bekam. „Heute habe ich ihn herausgenommen und das Haar meiner Tochter gestreichelt“, sagt sie, umgeben von rosa Luftballons und anderen Frauen, die endlich Gerechtigkeit fordern. (ibü)