Studien-Ergebnisse jetzt veröffentlicht
AOK-Studie schockiert: Gesundheitszustand bei Familien deutlich schlechter als noch in 2018

Gute Nachrichten sehen anders aus. Den Familien in Deutschland geht es einer AOK-Untersuchung zufolge schlechter als noch vor vier Jahren. Aber eigentlich auch wenig überraschend – nach knapp drei Jahren Corona-Pandemie, harten Lockdowns und ständig neuen Regelungen für den Alltag. Die Ergebnisse der AOK-Familienstudie wurden am Dienstag vorgestellt – und einige sind recht überraschend.
Lese-Tipp: Studie: Weltweit deutlich mehr psychische Erkrankungen durch Corona
Psychische und finanzielle Belastungen wachsen
Die Ergebnisse sind beunruhigend: „Nur noch 64 Prozent der Eltern schätzen ihren Gesundheitszustand selbst als gut und sehr gut ein“ heißt es in der Studie. 2018 waren es noch ganze 76 Prozent. Außerdem geht es den Befragten ebenfalls psychisch und vor allem finanziell schlechter. Beide Kategorien verzeichnen einen deutlichen Anstieg.
Lese-Tipp: Jedem fünften Privathaushalt droht 2023 die Überschuldung
Die Problematik: Die Sorgen der Mütter und Väter übertragen sich auf den Nachwuchs, warnen die Forscher. „Knapp ein Drittel der Kinder sind in ihrem seelischen Wohlbefinden beeinträchtigt“, heißt es in der Studie. Zudem klagen mehr Kinder über Einschlafprobleme und Kopf- und Bauchschmerzen.
Überraschende Ergebnisse in Bezug auf Ernährung
Was ebenfalls deutlich bei den Familien abgenommen hat: Feste Rituale. Dabei sind feste Regeln und Strukturen wichtige schützende Faktoren für die Familie. Während den Angaben nach 2018 noch 88 Prozent der Familien tägliche Rituale wie ein gemeinsames Abendessen hatten, waren es 2022 nur noch 80 Prozent. Außerdem können die Eltern mit ihrem Kind immer weniger Zeit mit voller Aufmerksamkeit verbringen. Der Wert sank von 91 (2018) auf 81 Prozent.
Ein weiteres Ergebnis der Studie überrascht. Vielen Familien fehlt offenbar das Wissen über eine gesunde klimafreundliche Ernährung. „43 Prozent der Eltern verfügen über eine inadäquate oder problematische Ernährungskompetenz“, heißt es. Die Folge: Immer mehr übergewichtige Kinder. Das aber wohl überraschendste Ergebnis lautet wie folgt: „38 Prozent der Befragten glauben, dass eine klima- und umweltfreundliche Ernährung nicht gesund ist.“ Auch wenn es keine Vergleichsdaten aus den Jahren zuvor gibt: Diese Ergebnisse sind durchaus beunruhigend. (xas/dpa)