15,6 Millionen Menschen in Deutschland betroffenJedem fünften Privathaushalt droht 2023 die Überschuldung

Finanzexperten erwarten wegen der Inflation einen neuen Anstieg der Überschuldung in Deutschland. Bereits im nächsten Jahr wird jeder fünfte Privathaushalt seine Rechnungen nicht sofort begleichen können. Und es wird offenbar noch schlimmer.
15,6 Millionen Menschen in Deutschland von Überschuld betroffen
Die hohe Inflation und vor allem die steigenden Energiekosten drohten die Überschuldung von deutschen Privathaushalten nach einem historischen Tiefstand in diesem Jahr künftig wieder in die Höhe zu treiben, warnte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform bei der Vorstellung des neuen SchuldnerAtlas 2022. Der für 2023 erwartete Energiepreisschock werde für viele zu einer finanziellen Überforderung.
Die Folgen seien mit Verzögerung und dann „mit Langzeitwirkung“ spürbar, wenn die Jahresabrechnung für 2023 komme, prognostizierte die Creditreform. Dann könnten insgesamt bis zu 7,8 Millionen oder ein Fünftel der Privathaushalte - das sind rund 15,6 Millionen Menschen - ihre Rechnungen für Strom, Wasser und Gas nicht sofort bezahlen. Damit stehe die Entwicklung der Privathaushalte, die ihre Verbindlichkeiten nicht mehr begleichen könnten, vor einer Trendwende.
Seit 2019, dem letzten Jahr vor Beginn der Coronapandemie, ging die Zahl der überschuldeten Privatpersonen in Deutschland den Angaben nach um 15 Prozent oder 1,4 Millionen Fälle auf zuletzt 5,88 Millionen zurück. Das entspricht 8,48 Prozent der Gesamtbevölkerung über 18 Jahre. Im bisherigen Jahresverlauf (Stichtag 1. Oktober) lag der Rückgang gegenüber 2021 bei 4,4 Prozent.
Bremen mit höchster Überschuldungsquote im Ländervergleich
Gründe für die positive Entwicklung der letzten Jahre waren vor allem die im Zuge der Pandemie eingeschränkten Konsummöglichkeiten sowie staatliche Hilfsprogramme. Die so angehäuften Ersparnisse seien offenbar von vielen Verbrauchern auch zur Schuldentilgung genutzt worden, erklärten die Experten der Creditreform. Doch diese Rücklagen seien nun in den meisten Fällen spätestens seit Mitte des Jahres wieder verbraucht.
„Das trifft jetzt vor allem Geringverdiener, die auch in normalen Zeiten nicht viel auf die Seite legen können“, sagte Wirtschaftsforscher Patrick-Ludwig Hantzsch. Insgesamt gehe die Creditreform von einer „Zeitenwende“ aus, bei zu der bestehenden Altersarmut und Altersüberschuldung auch Energiearmut und Energieüberschuldung hinzukämen.
Im Vergleich zur Überschuldungsquote in den 16 Bundesländern schnitten den Angaben zufolge 2022 wie in den Vorjahren Bayern (6,05 Prozent) und Baden-Württemberg (6,95 Prozent) am besten ab. Schlusslichter bleiben Bremen (12,46 Prozent) und Sachsen-Anhalt (11,2 Prozent). NRW liegt mit einer Quote von 10,05 Prozent bundesweit auf dem viertletzten Platz. (epd/aze)
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