Angst vor Krebs

Lieferengpass bei Medikament

Eigentlich hat sie den Kampf schon gewonnen. Christina Wedler gilt seit einem Jahr als krebsfrei. Um das Risiko zu senken, dass die Krankheit zurückkehrt, nimmt die 46-Jährige seit Mai vergangenen Jahres Tamoxifen.
Der Wirkstoff unterdrückt Östrogen und Progesteron, also weibliche Geschlechtshormone. An die können die Krebszellen dann nicht mehr andocken und nicht weiter wachsen. Frauen werden sozusagen künstlich in die Wechseljahre versetzt. Haben dadurch häufig auch die entsprechenden Nebenwirkungen. Trotzdem ist das Medikament für Krebspatienten lebenswichtig. Es ist zurzeit aber nur noch schwer zu bekommen.
Mehr als 140.000 an Brustkrebs erkrankte Frauen bundesweit brauchen den Wirkstoff für die Nachsorge. Den gibt es zwar von mehreren Herstellern, aber in zu geringen Mengen. Viele Zulieferer sind über die Jahre ausgestiegen, da die Produktion nicht länger wirtschaftlich war. Andere Optionen zu dem Medikament gibt es kaum.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn hat im Februar bereits Maßnahmen beschlossen, um den Lieferengpass zu lösen. Deutschland hat 5 Millionen Tabletten importiert. Im Mai soll es weiteren Nachschub geben.